Jubiläum

Wietersdorfer Gruppe wird 125 Jahre alt

Pressegespräch: Wietersdorfer-Geschäftsführer Michael Junghans und Eigentümervertreterin Christina Fromme-Knoch über jüngste Entwicklungen und die Zukunft des Unternehmens.

WIETERSDORF (stp). Die WIG Wietersdorfer Holding wird in diesen Tagen 125 Jahre alt. Gegründet von den Brüdern Philipp und Gottlieb Knoch hat das Unternehmen auch heute noch die Grundzüge des Familienunternehmens aus dem Görtschitztal verinnerlicht. "Bei uns steht der Mensch immer im Vordergrund", sagt Geschäftsführer Michael Junghans. 

Führender Anbieter für Bauinfrastruktur

Heute sind die Wietersdorfer mit ihren fünf Geschäftsbereichen Zement und Beton, Kalk, GFK-Rohrsysteme, PP-Rohrsysteme und Industriematerialien ein im deutschsprachigen Raum führender Anbieter für Bauinfrastruktur. Aktuell ist das Unternehmen in 19 Ländern aktiv und stellt im In- und Ausland rund 2.700 Arbeitsplätze. Nachdem im Vorjahr am Kärntner Standort der Tochterfirma Hobas mehrere Arbeitsplätze weggefallen sind, beschäftigt man sich auch heute noch mit dem Thema Jobs und Arbeitsplätze, wie Junghans betont: "Die Berufsbilder haben sich in den letzten Jahren gewandelt. Deshalb gibt es auch weiterhin Nachfrage nach Personal."

HCB - "Richten Blick nach vorne"

Mit den wohl schwierigsten Jahre der jüngsten Firmengeschichte, dem HCB-Skandal, wolle man sich nun nicht mehr zu stark beschäftigen, stellt die Eigentümervertreterin Christina Fromme-Knoch fest: "Es gab in der Vergangenheit viele schwere Zeiten, HCB gehört definitiv dazu. Wir richten unseren Blick aber in die Zukunft, denn auch der Wettbewerb schläft nicht." Junghans ergänzt: "Die Verfahren laufen noch, wir beschäftigen uns aber nicht mehr damit." Insgesamt habe der Skandal das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet. 

Wachstum in den nächsten Jahren

In der Zukunft wolle man sich sowohl auf die Stabilisierung der bestehenden Standorte, aber auch auf das nötige Firmenwachstum fokussieren. "Es werden in Zukunft sicher weitere Produktionsstandorte dazukommen", sagt Junghans. Im Bereich Poloplast gehe es etwa um die Erschließung neuer Märkte wie aktuell in Frankreich. Zudem werde derzeit ein neuer Businessplan für die USA erstellt und auch eine Expansion nach Nordeuropa steht im Raum. 

610 Millionen Euro Umsatz

Im Jahr 2017 erwirtschaftete die Wietersdorfer Gruppe einen Umsatz von rund 610 Millionen Euro. Die Ertragslage konnte positiv stabilisiert, der Schuldenstand weiter gesenkt werden. "Wir werden auch 2018 wieder rund 50 Millionen Euro investieren. Ein langfristiges Bestehen ist nur durch sinnvolles Wachstum möglich", ergänzt Fromme-Knoch.
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Zahlen und Fakten

• Industriesparte: Zement, Kalk und Rohre
• Headquarter: Klagenfurt
• Geschäftsführung: Michael Junghans, Michael Gailer
• Eigentümer: Familienbesitz (100 Prozent)
• Gründung: 1893 von Philipp und Gottlieb Knoch
• Standorte: 47 Niederlassungen in 19 Ländern
• Geschäftsfelder: Zement und Beton, Kalk, GFK-Rohrsysteme, PP-Rohrsysteme und Industriematerialien
• Umsatz: 609,7 Millionen Euro Gesamt
• Mitarbeiter: 2.734 Gesamt; 630 in Österreich