Reportage
"Zeit der Rutschen und Schaukeln ist vorbei"
Friesacher Firma E-Norm plant, errichtet und wartet Spielplätze. Trend geht Richtung Workout-Zonen.
FRIESACH (stp). Seit 2005 gibt es die Firma E-Norm in Friesach. Gemeinsam mit seinem Vater hat sich der heutige Geschäftsführer Rainer Schaller vor 13 Jahren auf eine besondere Nische spezialisiert: Kinderspielplätze. "Wir machen alles von der Planung über die Errichtung bis hin zur Wartung", erzählt Schaller. Zudem ist er gerichtlich beeideter Sachverständiger für Spielplätze und leitet nebenbei ein technisches Büro. Ebenso beschäftigt er sich mit IT-Lösungen, die auf Spielplätzen eingesetzt werden können.
Zahlreiche Projekte
Die Referenzen der Friesacher Firma können sich sehen lassen. "Das größte Projekt in Kärnten war sicher der Europapark in Klagenfurt – da ist alles von uns. Auch in Velden, Schiefling oder bei der Autobahnraststätte Mochoritsch haben wir Großprojekte umgesetzt", sagt er. Im Bezirk St. Veit findet man in Althofen, Friesach, Liebenfels oder auch beim Jufa Hotel in Knappenberg und am St. Veiter Hauptplatz Spielplätze der Firma E-Norm. Die Aufträge gehen aber auch über die Landesgrenzen hinaus. So wurden auch Projekte in Graz umgesetzt.
Spielplatz plus Workout
Der Trend bei Kinderspielplätzen gehe schon seit geraumer Zeit weg von den "Klassikern" mit Schaukel und Rutsche, bestätigt der Experte: "Spielplätze werden immer mehr mit Workout-Zonen verbunden und sind so auch generationenübergreifend nutzbar. Zudem versuchen wir immer mehr die bekannten Hochseil-Elemente auch am Boden umzusetzen. Das fördert die Geschicklichkeit." Viele Aufträge haben auch ein bestimmtes Thema, das umgesetzt werden soll. "Kein Spielplatz gleicht heutzutage dem anderen", betont Schaller.
Jährlich begutachten
Wichtig ist vor allem die Wartung und Instandhaltung der Spielplätze, appelliert er: "Es besteht Aufklärungsbedarf, die wenigsten Leute wissen, was man überprüfen muss. Auch Genossenschaften oder Gasthäuser müssen ihre Spielplätze jährlich begutachten lassen – nicht nur Gemeinden." Eben jener Verwaltungs-Aspekt beschäftigt auch Schaller und sein Team. Mittels eigener App verwaltet die Firma E-Norm rund 1.700 Spielplätze. "Das Kontrollgremium ist immer der TÜV", stellt Schaller klar und fügt hinzu: "Das größte Problem ist, dass es kein einheitliches Gesetz gibt, sondern lediglich Normen, die sich aber von Jahr zu Jahr ändern."
Auf Social Media will er nun auf Irrtümer hinweisen. "Wir wollen das Thema mit Kurzvideos bekannter machen. Viele Eltern wissen etwa nicht, dass man ein Kind nicht mit einem Fahrradhelm auf den Spielplatz lassen soll. Denn alle Maße sind genau auf bestimmte Größen ausgerichtet", sagt er.
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Zur Sache: Jährlich passieren etwa 8.000 Unfälle österreichweit auf Kinderspielplätzen. Die Friesacher Firma E-Norm verwaltet rund 1.700 Spielplätze in ganz Österreich, vorwiegend in Kärnten. Das Unternehmen beschäftigt 17 Mitarbeiter und hat einen zweiten Standort in Graz.
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