Stubais Zukunft: abgesichert oder abhängig?

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Eine hochrangige Expertenrunde traf sich vergangene Woche im Gemeinderatssaal von Neustift, um uber die Stubaier Landschaft der Zukunft zu beraten. Der Workshop unter der Leitung der Soziologen Markus Schermer und Melanie Steinbacher von der Universitat Innsbruck war Teil eines Interreg-IV-Projektes namens „KuLaWi“ (Kultur.Land.(Wirt)schaft), welches seit drei Jahren den Wandel der alpinen Landschaft in Vergangenheit und Gegenwart untersucht. Ziel ist es, mögliche Zukunftsszenarien zu entwickeln. Das Stubaital ist eines von vier Untersuchungsgebieten.

Landschaft neue geprägt
Jahrhunderte lang war die Stubaier Landschaft ein „Nebenprodukt bauerlicher Arbeit“. Gerade diese ist seit den 1950er Jahren einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. Das hinterlasst Spuren in der Landschaft: unrentable, arbeitsintensive Flachen, besonders im Berggebiet, werden aufgelassen, Gunstlagen im Tal intensiviert, landwirtschaftliche Flachen weichen Baugrund fur Gewerbe- und Wohnbauzonen, touristische Infrastrukturen und zunehmend auch die Energiewirtschaft drucken dem Landschaftsbild ihren Stempel auf. Wie diese vielfaltigen Wirkkrafte das Landschaftsbild von morgen pragen und wie sich diese Entwicklung steuern lasst, das war Thema eines intensiven Gedankenaustauschs der unterschiedlichen Interessenvertreter. An der Diskussion teilgenommen haben u.a. auch Bgm. Georg Viertler, Bgm. Robert Denifl, Bgm. Peter Schönherr, Bgm. Manfred Leitgeb und Bgm. Hermann Steixner, Vizebgm. Hermann Stern, in Vertretung der Landwirtschaft Rudi Span, des Tourismus Sepp Rettenbacher, der Umweltschutzer Luis Tochterle sowie als Vertreter der Wirtschaft Ernst Dummer, Geschaftsfuhrer der Stubai-Werke.

Tourismus als Erhalter oder Negativmotor?
Laut Markus Schermer von der Uni Innsbruck, der den Workshop moderierte, ging es vor allem darum, sogenannte Best- bzw. Worst Case-Szenarien zu entwickeln. „Der gunstigste anzunehmende Fall“, so Schermer, „ware, dass der Tourismus im Stubaital zum treibenden Motor einer nachhaltigen Landschaftsentwicklung wurde. In diesem Fall wurde der Tourismus nicht nur die Erhaltung der traditionellen, extensiv bewirtschafteten Landschaft wunschen, sondern dies auch finanziell unterstutzen und absichern, etwa durch Kooperationen mit den Bauern uber Produkte und direkte Zahlungen. Dem Wunsch nach einer "aufgeraumten" Landschaft komme auch die Nutzung der Biomasse entgegen, die zu einer Sauberung des heimischen Waldes fuhre. Der ungunstigste anzunehmende Fall hingegen sei es, wenn im hinteren Tal der Tourismus seinen Bezug zur einheimischen Bevolkerung verlieren wurde, etwa dann, wenn immer mehr Betriebe durch auslandische Investoren ubernommen wurden. Uberhaupt wurde eine Konzentration des Tourismus auf einige wenige bei geringer heimischer Beteiligung auch die Landschaft der Zukunft negativ beeinflussen. Fur das vordere Stubaital sei es bedenklich, wenn ein immer großerer Anteil der Bevolkerung nach Innsbruck auspendle. Die Verdichtung der Baumasse und der Trend zur Verstadterung wurde der traditionellen Stubaier Landschaft nicht gut tun.“

Die Ergebnisse der Expertenrunde fließen nun in die „KuLaWi“-Abschlussdokumentation ein, die unter anderem in Form einer Publikation und einer Wanderausstellung im Herbst veroffentlicht wird.

Bilder: Universität Innsbruck

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