Vorbereitung auf Olympia
Brasilianisches Bobteam trainierte im Stubai
Vor kurzem gastierten ganz besondere Sportler im Stubaital: Das brasilianische Bobteam mit Trainer Bryan Berghorn bereiteten sich auf der Bobbahn in Igls auf die olympischen Spiele vor.
SCHÖNBERG/IGLS. Untergebracht waren Berghorn und sein Team in Schönberg in der Casa Melissa bei Christian Piegger, dessen Frau ebenfalls aus Brasilien kommt. „Meine Frau hat auch für die Mannschaft gekocht – original brasilianisch ‚feijoada‘! Wir freuen uns wirklich sehr, dass das Brasilien-Team bei uns war“, so Piegger.
Vorbereitung auf die olympischen Spiele
Igls und das Stubaital sind für Coach Berghorn und sein Team bestehend aus insgesamt acht Athleten der perfekte Rahmen, um sich auf die olympischen Spiele vorzubereiten. „Wir sind bereits die Weltcup-Rennen in Winterberg und St. Moritz gefahren – jetzt wollen wir es auch bei Olympia in Peking wissen!“, so Byan Berghorn. Zu diesem Zweck versuchten die brasilianischen Bobfahrer, ihrem Training für Olympia in der Bobbahn Igls noch den letzten Schliff zu verleihen – außerdem mussten sie sehr vorsichtig sein, um nicht positiv auf Corona getestet zu werden. Berghorn: „Ein positiver Test kurz vor dem Abflug nach Peking wäre das aus für Olympia gewesen.“
Starkes Team
Unter acht Athleten des brasilianischen Bobteams sind Edson Bindilatti, Edson Martins, Raphael Souza de Silva und Erik Vianna, die das „Senior Team“ bilden. Für Edson Bindilatti sind es die fünften olympischen Winterspiele, die er für Brasilien bestreitet (Salt Lake City 2002 waren seine ersten Winterspiele). Gustavo dos Santos Ferreira und Jadson Erick Soares de Lima sind die „Junior Athletes“ des Teams: Gustavo startete unter anderem 2020 bei den olympischen Jugendspielen in St. Moritz sowie beim Nordamerika-Cup in Lake Placid und auch bei der Junioren-WM in Igls. Marina Silva Tuono – die einzige Frau im Team – war bei den Weltcup-Rennen in Winterberg und St. Moritz dabei. Sie verpasste leider knapp die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen. „Sie war aber trotzdem beim Trainieren im Stubaital dabei, um sich weiter verbessern zu können und so noch mehr Erfahrung zu sammeln für die nächsten Saisonen“, so Bryan Berghorn.
Bobsport aus Brasilien
Christian Piegger bringt es auf den Punkt: "Für mich ist eine brasilianische Bobmannschaft wie ein Obst- und Gartenbauverein in Alaska. Einfach cool!“ Es ist wahrlich eher ungewöhnlich, dass ein tropisches Land in einer Wintersportart wie dem Bob- und Skeletonsport trainiert. Coach Berghorn: „Das Team konzentriert sich daheim in Brasilien vor allem auf das Trainieren von Geschwindigkeit und Stärke. Bei ihrem Trainingsstützpunkt in Lake Placide (New York) beginnt dann ab Ende August die Vorbereitung auf die Wintersaison, indem auf den vereisten Indoor-Push-Tracks trainiert wird und außerdem Schlitten und Ausrüstung für die kommende Saison getestet werden.“ Anfang Oktober beginnt dann das Training auf der Eisbahn und Anfang November wird bei den nordamerikanischen Wettkämpfen durchgestartet.
Unterstützung für „aufstrebende Nationen“
Der Internationale Bob- und Skeleton-Verband (IBSF) unterstützt "aufstrebende Nationen" bei dem Versuch, den Sport weltweit auszubauen. Ein Team, das diese Unterstützung erhält, ist Brasilien. "Der Bobsport ist eine der teuersten olympischen Sportarten. Ohne globale Vertretung ist die Gefahr groß, dass er seinen Platz bei den Olympischen Spielen verliert“, erklärt Coach Berghorn. "Es ist sehr wichtig, dass der Sport zugänglich ist, egal aus welchem Land jemand kommt.“
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