Meldepflicht für Bienenvölker

Imker Alban Klose

BEZIRK (lage/kr). So wie jeder Rinder- und Schweinebauer seine Tiere meldet, müssen das jetzt auch Imker tun: Das Gesundheitsministerium will von jedem Imker die Anzahl seiner Bienenvölker wissen (Datenbank im Veterinärinformationssystem, VIS). Imker-Bezirksobmann WL Kurt Kriegl aus Seefeld begrüßt diesen Schritt, es geht um Prävention: "Im Fall von Krankheiten bei den Bienen kann die Behörde schneller reagieren. Sobald ein Imker einen Verdacht meldet und dieser vom Sachverständigen und der Veterinärbehörde bestätigt wird, wird ein Sperrkreis von 3 km gezogen. Betroffene Imker werden informiert." Die Obleute der Verbände haben damit auch eine höhere Sicherheit, dass im Seuchenfall auch wirklich alle Imker von den Sanierungsmaßnahmen erfasst werden.
So wurde etwa im Vorjahr die weitere Verbreitung der meldepflichtigen Amerikanischen Faulbrut verhindert (6 Fälle im Mittelgebirge und in Völs). Die Amerikanische Faulbrut ist ein Bakterium, das die Bienenbrut schädigt, aber keine Qualitätsbeeinträchtigung bei Bienenprodukten wie z. B. Honig darstellt. Bienenvölker durften aus der Sperrzone nicht ausgebracht und nur mit Bewilligung in die Zone eingebracht werden.

"Fortbildung wichtiger"

Erwerbsimker Alban Klose aus Neustift sieht das neue Gesetz durchaus auch kritisch: "Das Geld, das in die Umsetzung des Meldegesetzes investiert worden ist, hätte man besser für die Entwicklung neuer Präventionskonzepte investieren können." Klose sieht die jetzige Betriebsweise als "statisches Konzept, das sich an Normen orientiert".
Wenn etwas in der Imkerei nicht funktioniert, dann müsse es auch einen Plan B geben. Den Imkern müsse man vor allem in Sachen Seuchenprävention und Schädlingsbekämpfung Alternativen aufzeigen.
Damit könnte man laut Alban Klose die Bienenhalter besser auf die Herausforderungen der Zukunft in Sachen Bienengesundheit vorbereiten: "Es ist zu einfach gedacht, wenn man die Probleme mit einer Meldepflicht lösen will."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.