Natur

Beiträge zum Thema Natur

Maler Föhn

Der Föhn, ein Firmamentenmaler, weiß seinen Pinsel wohl zu führen, er setzt Nuancen, bunter – fahler, ein Ansporn, Farben anzurühren. Heut zeigt der Himmel eine Hand, im Wölkchenstil ins Blau gestrichen. Die Fantasie ersetzt Verstand und alles andre ist verblichen. Die Hand des großen, Weltengeistes? Sie ist es nicht, es formt der Föhn. Der Blick des Wanderers beweist es, das Bild empfindet man als schön.

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Feuriger Himmel

Trunkene Götter. Glut schürt der Essenschmied. Wolkenbrandschauspiel. Föhn schichtet Wolken. Farben mit Feuer vermengt. Offene Münder. Griechisches Drama. Donars entflammender Zorn. Windspielereien.

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der alte rebstock

im dienen hart geworden gewunden und gedreht zum blatt zur traube nicht mürde stets der erde schatz geleitet den halt gegeben ausgebreitet als knorrgezweig und sommerlaube rebstock wurzelgleicher leih mir deine lebenskraft schenk mir deiner beere saft und zeig dein wunderholz verdient mit altersstolz

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auerhahnwinter

schneemusterspuren dreizehkonturen großvogelfährte lärchengefährte urhahngetrippel reisiggeschüppel grasschopfgebüschel heimlich gehüschel tannenastfächer baumkronendächer balzastgeholz auerhahnstolz

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Der einsame Baum

Ins Auge sticht kein Baum im Walde, doch tut er es als Solitär. Auf weiter Flur, auf nackter Halde, da zieht er Blicke an, ja mehr, der Stämmige kann dich begeistern, du trittst heran und musterst ihn. Welch Zeiten musste er schon meistern, wie viele Schatten warf er hin? Du liest in seiner Rinde Sagen, sein Astwerk zeigt der Stürme Raub. Ein Schläfchen, ruft er, darfst du wagen, im Schutz von grünem Kronenlaub.

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Die kleine Bucht

Im grünen Bogen der Natur, den keine Menschenhand gestaltet, sind Sonne, Mond die eine Uhr, die vorgibt, schaltet und verwaltet. Des Herbtes Blattgeriesel zeigt dem Schwan, wie nah die Stürme rücken. Der Seebucht Froschvolk schläft und schweigt, erwachsen sind die Blässhuhnküken. Die Weide nippt, die Eiche streift am blanken Gold des Wasserspiegels. Ein Bündel Hagebutten reift noch spät am Fuß des Uferhügels. Verborgen bleibt die Schönheit dem, der wandernd Seitenblicke meidet, sonst säh er gar...

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Perlenkettchen

Ich bin der Morgen, der dich liebt. Ein Perlenkettchen schenk ich dir, das Mut und Kraft zum Alltag gibt. Schau hin zum Rain, der Halme Zier mit Tautropffunkelsteinjuwelen ist schön, es darf zum Schönsten zählen. Ich bin der Morgen auch, der nimmt. Die Perlen kullern – Tränen gleich – zu spätrer Stunde ganz bestimmt vom Glanz beraubt ins Erdenweich. Doch freue dich der Morgengaben, die deine Gunst erbeten haben.

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Große, kleine Freuden

Schaffen Blumen Glücksgefühle, Schmetterlinge drauf ein Lächeln? Bringt das Schilf im Herbstwindfächeln dich aus öder Tagesmühle? Kann ein Buntblatt dich entzücken, wenn es aus dem Wipfel gaukelt? Mag die Hummel, die dort schaukelt, dich dem Rest der Welt entrücken? Zu beneiden, die dies können, sich die kleinen Freuden gönnen.

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Zuerst das Sonnenbad und dann die Jagd

In Eleganz, Geschmeidigkeit sucht diese Schöne ihresgleichen. Sie teilt sich ihre Ruhezeit nur kurz mit Stöbern und Beschleichen. Ihr Halsmond leuchtet Körperwellen voraus. Ein Schuppenring umfasst die Zweige, die den Weg verstellen und Bögen streifen Stein und Ast. Ein Auge, schön, doch seltsam auch, lässt Frosch und Gartenmolch erstarren. Jetzt aber schmiegt der Ringelbauch sich in das Gras und im Verharren enteilt der Frosch in weiten Sätzen, entwischt der Molch ins Schwimmblattdicht. Sie...

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Maisfeldkino

Hinauf ins heitre Himmelblau zeigt aus dem Feld die Rispenähre, als ob sie mein Belehrer wäre für wunderbare Wolkenschau. Ich folge ihrem Fingerzeig, such eine Bank zur Rast und schweig. Ein Amboss treibt im Firmament und Dänemark in Weiß sinkt nieder, verformt sich, steigt als Krummdolch wieder hinauf. Wer solche Spiele kennt, schult seine Fantasie. Natur bringt Kino aus der Maisfeldflur.

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feuersalamandrisch

unkenbauchoberhaut waldlaubbeschauer wurzelstockwohlvertraut regenwurmlauer feuriges schreckgefleck moospolsterschmieger sonnenglutschutzversteck lurchischer tiger

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bergwiese

bergwiesenbilder schmetterlingsweiden augenfreund nasentrost könnt man sie nennen ohne erkennen all ihrer namen gamsgebart hirschenzung murmelwart kälbchenjung brauch keine schilder mag alle leiden alpenapollo prost

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Alpensteinbock

Den nackten Fels als Hintergrund, das karge Grün als Rahmenzier wählt für das Bild auf schroffem Grund wohl mit Bedacht ein stolzes Tier. In seinem Blick liegt forscher Mut, das Ohr zeigt dennoch Vorsicht an. Auf seiner Stirne Scheitel ruht das Bogenhorn, in dessen Bann fängt sich der Blick. Gott Pan steht dort, ein Sternbild schwebt dem Auge vor. Du dankst beglückt für Zeit und Ort und blickst zum Herrn des Steins empor.

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Die Natur kehrt zurück

Maschinen schufen Gruben. Steine bedeckten einstmals grüne Flur. Die Landschaft diente bald alleine dem Menschenwerke. Die Natur verlor in Ödnis ihr Gesicht. Erschöpft war dann nach vielen Jahren der Erde Schatz. Die Wüste blieb. Kaum war die Schaufel abgefahren, erhob ein erster junger Trieb aus grobem Schotter sich zum Licht. Es folgten schnell die zarten Flügel der Ahornsamen. Wasser stieg in Gruben hoch, ein Seggenhügel wuchs langsam hoch und Sieg um Sieg erkämpfte sich das grüne Dicht. Ein...

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Seerosenzeit

Dem Wasser verbunden, dem Wasser ergeben - und dennoch ein erdenverwurzeltes Leben - zeigt treibend und schaukelnd mit Blättern und Blüten die Blume, die schwebende Nixen behüten. Sie gleicht einer Rose und Sterne stehn Pate, ein Weißkelch geformt aus dem feinsten Zierrate, so hebt sich die Schöne ins Licht. Auf den Stegen stehn Leute und nehmen ihr Lächeln entgegen.

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Elfenrock

Auf unsichtbaren Wäscheleinen hängen blaue Seidenkleider. Sie ehren, frisch gewaschen, einen Elfensonntagsröckeschneider. Den Kittelchen, genäht nach Glocken, Spielzeug allen lauen Winden, gelingt’s Bewundrer anzulocken, die am Anblick Freude finden. Die Biene und der Falter winken mich heran, sie wollen zeigen, wie zart die Blauen sind, dann trinken sie zum Spiel der Grillengeigen.

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Regenrose

Die Rose weint des Regens Zähren, will perlenglänzend Gleichmut lehren, die Dinge, wie sie sind, zu nehmen und sich ob Unbill nicht zu grämen. An Schönheit mangelt es der Blüte trotz all der Tropfen nicht. Gewüte, ein Sturm, das Seidenkleid zerrisse, sie bliebe dennoch Schönkulisse. Es strahlt der Blume Seele weiter, auch nasse Rosen wirken heiter und kleine Fehler im Gewande sind nur natürlich – keine Schande.

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Schöne Ringelnatter

Die Schuppe streift das Trockengras, es raschelt, Halme biegen sich. Zum Wasser hin bewegt sich was, das ängstlich meinem Fuße wich. Ein Kopf erscheint – sein Schuppendach zieht meinen Blick an, magisch fast. Die Gabelzunge wippt, zum Bach schiebt sich die Schlange ohne Hast. Der halbe Mond am Nackenrund, das Ringelband vom Halse weg, tun dieses Wesens Namen kund auf seiner Flucht aus dem Versteck. Wer Glanz und Schmuck des Körpers sieht, die Anmut und die Eleganz, mit der die Natter Spuren...

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iriswiese

iriswiesenüberschwang lebenslust der flur blumenkinderschönheitsdrang wonniglicher augenzwang aller frohnatur blütenwundervernissage schöpfungswundertat garteneden-persiflage floras wandrerapanage wucherblütensaat

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Es glüht im Ahornlaub

Ich schau mich gerne um beim Wandern, bemerke dies, bestaune das, vergleiche Solches mit dem Andern und grüß ein Blumenkind im Gras. Die Sonne rät mir, ihr Gemälde vom golddurchwirkten Ahornwald ins Aug zu fassen. Her vom Felde verfalle ich dem Anblick bald. Da grünen fünfgezackte Blätter, gen Westen brennt ein ganzer Hain. Es trägt das Sommersonntagswetter noch Blau ins bunte Bild hinein. Nur Laub am Zweig, Geäst an Stämmen, kein Prunkpalast, der staunend macht, nur simple Schlichtheit. Fast...

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Zeller Natir in Vorbereitung

Die Wiese zieht sich hin zum See in satten Safranfarben leuchtend. Noch grüßt der Schnee von mancher Höh, im Tal liegt Tau, die Rispen feuchtend. Ein Wölkchen schwimmt im Himmelblau. Kein Badegast drückt Ufergras, der Weg entlang ist kaum begangen. Ein Bootshaus wird im Spiegelglas des klaren Wassers eingefangen und weicher wirkt das Brettergrau. Erwarten mittelt dieser Blick, das Vorbereiten auf die Zeiten, da Stadt und Umland mit Geschick den Gast zu Sehenswertem leiten, das Aug‘ zu freudig...

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Amselbühne

Wo blankes Blech vor Nässe schützt und Drähte Blitzen Weg bereiten, wo oft nur Rost die Rohre stützt, die Wasser weg vom Dache leiten, da singt ihr Lied sie, flötend hell. Der Amsel ist das Haus ein Berg, ein Stein, ein Baum – sie singt die Weise auf Simsen, auf dem Gartenzwerg, dem ersten Morgenrot zum Preise, der Abendstund als Tischgesell. Die Stadt kennt ihre Melodie, das Dorf des Vogels Partituren, Die Töne schmeicheln, freuen wie der Jubel aller Frohnaturen, verklingen aber allzu...

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Die Segge

Wann wird die Segge schon bedichtet, von ihrer Anmut je berichtet? Das Schwarz der zarten Windschwank-Ähren, ihr schlankes Blatt, des Teiches Zähren, die oft an ihren Stielen kleben, das Inselreich für kleines Leben, nichts wird erwähnt. Ein kleines Licht beleuchte sie im Lobgedicht. Ermüdete Libellen rasten an ihren Halmen. Schreckhaft hasten die Wasserläufer durch die Dichte des hohen Halmwerks und die schlichte Zikade hängt, dem Dorne gleichend, an Stängeln und im Schwimmen schleichend hält...

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Blaumeisenfleiß

Vogelfalter, blaue Meise, Schmetterling der Federwelt, zirpst dein Liedchen flötend leise, wie und wann es dir gefällt. Hin und her, der Brut zuliebe, trägt dich steter Flügelfleiß. Eilig flatterndes Getriebe füllt des Lichtertages Kreis. Würmchenlast für Blaukopfschnäbel macht dich müde bis zur Nacht, wenn dann kühler Sommernebel Emsigkeit nicht möglich macht.

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