125 Jahre Feuerwehr Inzing
"Brandschutz fängt beim Reden an"

JFM Simon Reinisch und JFM Dominik Nigl wurden zu Jungfeuerwehrmännern befördert | Foto: Kamera Club Inzing
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  • JFM Simon Reinisch und JFM Dominik Nigl wurden zu Jungfeuerwehrmännern befördert
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Am Wochenende feierte die Freiwillige Feuerwehr Inzing ihr großes 125-Jahr-Jubiläum. Die Feuerwehr hat nicht nur einen tollen Mannschaftsgeist, auch mit den anderen Institutionen herrscht gutes Auskommen.

INZING (jus). 1894 stand im Boten von Tirol zu lesen: "In Inzing hat sich eine Freiwillige Feuerwehr gebildet, deren Statuten von der KK: Statthalterei bescheinigt worden sind". Diese Feuerwehr hat heute über 100 Mitglieder, davon zirka 70 aktive, verzeichnet rund 60 Einsätze pro Jahr, wendet mehr als 4.000 Stunden pro Jahr auf und feierte am Wochenende ihr großes 125-Jahr-Jubiläum. Unter dem Motto "Deine Feuerwehr zum Anfassen" wurde dem Geburtstag mit einem großen Familienfest, zahlreichen Infoveranstaltungen und Schauübungen ein würdiger Rahmen verliehen.

Am Sonntag wurde geehrt

Während der Samstag ganz im Zeichen der Jugend stand, fand am Sonntag eine Messe samt Festakt mit zahlreichen Feuerwehrabordnungen und Ehrengästen. Dabei wurden acht Angelobungen sowie neun Beförderungen, davon zahlreiche „ehemalige Jugendfeuerwehrler“ durchgeführt. Die Medaille vom Land Tirol für ersprießliche Tätigkeit im Feuerwehr- und Rettungswesen konnte sieben Mal für 25 Jahre (davon 6 Kameraden aus der ersten Jugendgruppe aus dem Jahr 1993), einmal für 40 Jahre (Walter Gastl) und einmal für 50 Jahre (Hebert Kirchmair) an Kameraden der Feuerwehr Inzing verliehen werden. Markus Eiterer wurde vom Bezirksfeuerwehrverband Innsbruck Land das Verdienstzeichen in Silber sowie Roman Thaler vom Landesfeuerwehrverband Tirol das Verdienzeichen in Bronze verliehen.
Die höchste Auszeichnung, die „Ehrenmitgliedschaft“, welche die Feuerwehr Inzing verleihen kann, erging aufgrund ihrer geleisteten Verdienste an den Schriftführer a.D. Richard Prantl sowie an den Kommandanten a.D. Roman Thaler.

Feuerwehrler von Kindesbeinen an

Die erste Jugendgruppe wurde 1993 ins Leben gerufen, in der zweiten Jugendgruppe (1997) war ein Schüler namens Rene Staudacher, er ist heute der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Inzing. 2018 hat er dieses Amt übernommen und er übt es mit voller Leidenschaft aus. Dass jemand ehrenamtlich rund 15-20 Stunden pro Woche in einen "Verein" investiert, dafür braucht es gute Gründe: "Das ist fast wie ein Unternehmen zu führen", lacht Staudacher und ergänzt: "Ich habe eine topmotivierte Mannschaft hinter mir, ohne die ginge gar nichts." Die gute Kameradschaft und natürlich die Möglichkeit, anderen zu helfen, sind sein Ansporn für den Einsatz. 
Möglichkeiten zu helfen, gibt es in Inzing genug. Im vergangenen Jahr konnte die Wehr 45 Einsätze verzeichnen. "2018 war ein besonderes Jahr, wir hatten zwei Großbrände und die Stadelbrände, das hat uns gefordert", berichtet Staudacher. 

Gutes Auskommen mit allen Institutionen

Ihre Energie stecken Staudacher und seine Feuerwehrler in Präventionsarbeit, Schulungen und Bewerbe. "Wir sind zum Beispiel immer wieder im Kindergarten vertreten, auch in Schule und Kinderhort sind wir aktiv. Vorbeugender Brandschutz ist uns sehr wichtig", betont Staudacher. Da Inzing mittlerweile auch über ein beachtliches Gewerbegebiet verfügt, ist man auch mit den ortsansässigen Betrieben ständig in Kontakt und führt Begehungen sowie Übungen durch. Staudacher lobt die "gute Kommunikation und das nette Auskommen", denn "Brandschutz fängt für mich beim Reden an", befindet der Kommandant. Da ist es nur gut, dass in Inzing auch mit der Gemeinde und den anderen Vereinen alles reibungslos funktioniert.

Die Jugend ist die Zukunft

Auch innerhalb der Feuerwehr gibt es keine Reibungen. "Wir halten alle gut zusammen, Vorstand und Ausschuss sind extrem motiviert und wenn es einmal etwas gibt, wird das bei uns offen angesprochen", freut sich Staudacher. Dieser Mannschaftsgeist setzt sich bei der Jugendarbeit fort. Darauf wird viel Wert gelegt, momentan werden wieder neue Jungfeuerwehrler gesucht. "Wir haben tolle Betreuer und sorgen dafür, dass der Übergang bestmöglich funktioniert", so Staudacher. Dass dieser Weg funktioniert, zeigte sich wohl an der hohen Dichte an ehemaligen Jungfeuerwehrlern, die heute noch dabei sind.

Ausbildung als großer Schwerpunkt

Ein weiterer Schwerpunkt wird auf das Ausbildungs- und Bewerbswesen gesetzt. 110 Einheiten wurden 2018 an Schulungen, Übungen und Bewerbsproben aufgewendet. Schulungen und Ausbildungen sind nach den aktuellen Gegebenheiten dem Einsatzgebiet sowie Aufgabenspektrum anzupassen und laufend weiterzuentwickeln, dies sieht Staudacher zusätzlich zu den Bewerben als "unheimlich wichtige Übung für die Praxis".

Die hohe Intensität an Ausbildung und Schulung sieht er nicht zuletzt der guten Infrastruktur geschuldet. "Unser Feuerwehrhaus wurde 2014 eingeweiht, es verfügt über einen guten technischen Stand", informiert er.
Mit so einer motivierten Feuerwehr und so viel Einsatz können die rund 4.000 Inzinger also auch weiterhin beruhigt schlafen.

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