Hört ihr den Ruf der Trommeln?

Stefan und Franz haben sich dem getrommelten Lebensgefühl verschrieben. | Foto: Andrew Rhinky
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  • Stefan und Franz haben sich dem getrommelten Lebensgefühl verschrieben.
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Zwei Percussion-Virtuosen im Bezirksblatt-Gespräch

„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ (Nietzsche).
Auch Stefan Schwarzenberger und Franz Köhle würden das Leben ohne ihre Schlag- und Effektinstrumente-Welt nur als einen Irrtum betrachten. Bei Beiden ist die Musik Lebensbestandteil, beide konnten ihre Leidenschaften zum Beruf machen, beide unterrichten an der Musikschule Telfs, sie leiten zusammen die Percussionabteilung und beide haben noch viel mehr gemeinsam, einiges würde man ihnen eventuell erst auf den zweiten Blick zutrauen.

Kunst beruht altbekannt nicht nur auf dem Grundsatz, es gerne zu tun sondern basiert auch darauf, das entsprechende Talent zu haben. Hochqualifiziert sind Franz und Stefan auf jeden Fall, engagiert, ehrgeizig, bestrebt, innovativ und lebensfroh noch zusätzlich, was in Summe ein Musikschullehrer-Paket ergibt, das vor allem Jung aber auch Alt motiviert, inspiriert und uns zu einem ausführlichen Gespräch bewogen hat.

Wie war Euer beruflicher Werdegang?
Franz: Ich habe meine Ausbildung 2005 am Konservatorium in Innsbruck abgeschlossen, habe als Student zum Beispiel im European Philarmonic Orchestra mitgewirkt, bin Kapellmeister in Ried im Oberinntal, und leite zusammen mit Stefan die Percussionabteilung in Telfs und bin wohl , wie Stefan oft sagt, der Ruhepol in unserem Team.

Stefan: Ich habe meine Ausbildung ebenfalls am Konservatorium in Innsbruck abgeschlossen, allerdings ein paar, wenige Jahre früher als Franz (Anmerkung Redaktion: 1996 )... habe 2001 ein Semester am „Drummers Collective“ New York studiert, war 17 Jahre bei der Musikkapelle Kematen, habe zum Beispiel bei der Jungen Philharmonie Österreich, im Wiener Jeunesse Orchester oder bei den Salzburger Festspielen gespielt, an diversen Einrichtungen unterrichtet, bis ich an der, meiner Meinung nach, besten Musikschule, in Telfs gelandet bin. Hier arbeite ich seit 11 Jahren, liebe meinen Beruf über alles, fühle es als Privileg, Kinder und Jugendliche für Musik zu begeistern, sie pädagogisch begleiten zu dürfen und sie hoffentlich kreativ bereichern zu können. Ich lebe und liebe das was ich tue und kann mir nichts Schöneres vorstellen, als seinen Beruf so kreativ und unabhängig ausüben zu können.

Ihr seid ja nicht „nur“ als Musikschullehrer tätig, sondern steht auch hinter den beiden Erfolgsprojekten „The Next Step“ und „Panergy“. Stefan erklärst Du uns als Gründer beider Formationen wer oder was alles dahinter steckt?

Stefan: „The Next Step“ wurde 1999 gegründet, besteht aus vier ambitionierten Schlagwerkern, ist besonders auf die Uraufführung zeitgenössischer Kompositionen spezialisiert, wir waren die Gewinner des ORF Preises „Artist of the year 2007“ im Rahmen 40 Jahre Ö1 und wurden 2008 weltweit als eines von 6 Percussionensembles zu zwei Konzerten anlässlich der sechsten Taipei International Percussion Convention nach Taiwan eingeladen. „TNS“ haben sich auch sehr dem Nachwuchs verschrieben, und darum habe ich an der Musikschule Telfs auch die Percussionformation „Backbeat Boys“ gegründet. Auf einer Reise, die zusammen mit den Backbeat- Jungs nach Trinidad führte, lernte ich zum ersten Mal die Steeldrums kennen und lieben. Durch große Mithilfe des damaligen Musikschuldirektors Johannes Stecher und des damaligen Bürgermeisters Stephan Opperer war es mir möglich 27 dieser Steeldrums nach Telfs bringen zu lassen. Das war der Grundstein für „Panergy“, mit diesem Steelorchestra sind wir derzeit sehr erfolgreich und touren unter anderem durch Länder wie Deutschland, die Schweiz und Slowenien. Hinter beiden Formationen stehen hochbegabte Musiker, zu denen auch Franz gehört, der ein sensationeller Marimba-Spieler ist, bereits zwei Solo-CDs veröffentlich hat und meine helfende Hand ist.

Franz: Dann darf ich an dieser Stelle erwähnen, dass Stefan stets unser großer Teamplayer ist, die soziale Basis in unseren Gruppen schafft, den Kindern und Jugendlichen durch Veranstaltungen wie dem seit neun Jahren stattfindenden Percussionfestival internationales Flair, Können und Toleranz vermittelt, außerdem 2007 mit dem Arthur Haidl Preis der Stadt Innsbruck ausgezeichnet wurde und ein großer Musiker und Mensch ist, der seinem Motto: „Hinter allem steht Liebe und das Leben ist ein ständiges Geben und Nehmen“ immer treu geblieben ist.

Dem möchten wir vom Bezirksblatt nur noch anfügen, dass es nicht nur aber vor allem auch eine kulturelle Bereicherung ist, solche Künstler in der Musikschule Telfs verankert zu wissen und unser Ort auf Institutionen mit solchen Lehrern sehr stolz sein kann.

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