Bernhard Aichner veröffentlicht dritten Bronski
"Ich habe das Böse im Tempel des Guten einquartiert" - Bernhard Aichner im Interview

Bernhard Aichner und Gerlinde Tamerl (Wagnersche Innsbruck) im Gespräch mit dem Bezirksblatt Telfs.
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  • Bernhard Aichner und Gerlinde Tamerl (Wagnersche Innsbruck) im Gespräch mit dem Bezirksblatt Telfs.
  • hochgeladen von Sabine Schletterer

TELFS (bine). Thriller-Meister in Wort, Film und Farbe, Bernhard Aichner, geht im März mit seinem dritten Teil der Bronski-Reihe an den Start und verspricht erneut spannungsgeladene, knackige, gänsehautverdächtige und natürlich auch romantisch angehauchte Zeilen.
Es herrscht Frühling in Deutschland….und das Land erlebt Unglaubliches. Ein blinder Mönch kann plötzlich wieder sehen, ein Terroranschlag wird verhindert und eine Prophezeiung erschüttert das ganze Land. Ist der Mönch ein neuer Messias? Was verbirgt dieser geheimnisvolle Mann? David Bronski und seine Kollegin Svenja Spielmann wollen dem perfiden Plan eines Psychopathen auf die Spur kommen und sehen erneut in tiefe Abgründe.
Das Bezirksblatt unterhielt sich mit dem Innsbrucker Erfolgsautor, drehte im Interview den Spieß um und ließ Bernhard Aichner sich selbst befragen. Welche Fragen hätte der Künstler zum neuesten Buch unbedingt gestellt haben wollen, und was wären seine Antworten darauf.

In Brennweite beschäftigen Sie sich intensiv mit dem Thema »Wunder«. Glauben Sie daran? BERNHARD AICHNER: Ich glaube an die Liebe und an das Schicksal. Daran, dass man seinen Lebenslauf beeinflussen kann, indem man gute Energie aussendet. Wie man in den Wald hineinruft, so tönt es auch heraus, hat mein Vater immer gesagt. Und er hatte recht. Tut man Gutes, wird einem Gutes getan. Klingt zwar verdammt pathetisch, aber daran glaube ich. Nicht an Wunderheilungen, oder daran, dass aus meinem Leitungswasser irgendwann Chianti wird. So gerne ich es auch hätte, aber ich denke nicht, dass es da eine höhere Macht gibt, die mich im Lotto gewinnen lässt.

Ein unscheinbarer Tiroler Mönch wird in ihrem Thriller zum gefährlichen Gegenspieler. Lauert Ihrer Meinung nach das Verbrechen wirklich überall?
Unbedingt. Ich habe mich oft gefragt, was wohl hinter manchen Klostermauern so vor sich geht, wie sich das Leben von unserem unterscheidet, wie dort Sexualität gelebt wird. Der Fantasie waren da keine Grenzen gesetzt. Deshalb habe in meinem neuen Roman das Böse im Tempel des Guten einquartiert. Ich habe versucht meinen Figuren den Heiligenschein zu nehmen und sie menschlich zu zeichnen. Denn jeder ist zu einem Mord fähig. Warum nicht auch ein Mönch.

Sie sind ja selbst Fotograf. Wie viel Bernhard Aichner steckt in David Bronski?
Zu David Bronski spüre ich eine besondere Nähe. Bevor ich Anfang der Nullerjahre in die Werbefotografie einstieg, war ich jahrelang als Pressefotograf für den Kurier, der zweitgrößten Tageszeitung Österreichs, tätig. Dort habe ich das journalistische Handwerk erlernt und war im Besonderen von der Polizeifotografie fasziniert, bei der es um Unfälle, Raub, Mord oder Naturkatastrophen ging.
Für die Heldin der Totenfrau-Trilogie durfte ich in einem Bestattungsinstitut mitarbeiten, um mich besser in den Beruf meiner Heldin Blum hineinversetzen zu können. Für die Max-Broll-Reihe hob ich ein Grab aus, um nachfühlen zu können, was die Arbeit eines Totengräbers ausmacht. Für Bronski musste ich einfach in meine eigene Vergangenheit zurückschauen und mich an all das erinnern, was mich damals so fasziniert hat. Dass ich mich jahrelang in diesem Milieu bewegt habe, hilft beim Schreiben sehr. Die vielen Erfahrungen, die ich in dieser Zeit gemacht habe, lasse ich natürlich miteinfließen. Und am Ende bereitet es mir wahnsinnig viel Vergnügen, meine beiden Leidenschaften – das Schreiben und die Fotografie – in den Bronski-Krimis zusammenführen.

Im November geht Ihre Totenfrau weltweit auf Netflix an den Start geht – was macht das mit Ihnen?
Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich ich bin. Was ich mir bei Erscheinen von Totenfrau 2014 heimlich gewünscht habe, geht im November in Erfüllung. Blum wird weltweit zu sehen sein, das ist absolut verrückt. NETFLIX und ORF haben eine Serie aus dem Buch gemacht, die wunderbare Anna Maria Mühe spielt die Hauptrolle, Felix Klare ist mit dabei, Robert Palfrader, Gregor Bloeb, Simon Schwarz und viele weitere Stars.
Die Dreharbeiten waren spektakulär, Tirol wurde zur Kulisse für Blums Rachefeldzug, meine Heimat zum internationalen Mordschauplatz. Ziemlich gruselig das Ganze, aber megaspannend und wunderschön.

Wie wird es mit David Bronski weitergehen? Wird es einen weiteren Band geben?
Ich schreibe gerade am vierten Teil. Der Krimi wird "Bildrauschen" heißen und auf einer Tiroler Berghütte spielen. Ich habe ein sehr unheimliches Setting geschaffen, ziemlicher Horror das Ganze. Am Ende der Welt kommt es während eines massiven Schneesturms zu mehreren Morden. Und Bronski ist mittendrin. Wird ziemlich hart für ihn. Und für die LeserInnen auch.

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