Asterix auf Tirolerisch
Markus „Humorix“ Koschuh übersetzt 2. Asterix

Markus Koschuh mit dem neuen Asterix-Band: Auch im echten Leben wohl eher ein Asterix. | Foto: Markus Koschuh
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  • Markus Koschuh mit dem neuen Asterix-Band: Auch im echten Leben wohl eher ein Asterix.
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TIROL. Markus Koschuh, seines Zeichens erfolgreicher (Polit)Kabarettist, Poetry-Slammer, Schriftsteller und Moderator schafft mit "Mander `s isch Zeit!" (erscheint am 11.6.25) nach Felix Mitterers “s groaße Gschäft“ nach 25 Jahren die zweite Asterix-Übersetzung ins Tirolerische. Koschuh lässt den "Kampf der Häuptlinge" zu einem Duell zwischen dem Tiroler Ober- und Unterland werden. Das Bezirksblatt traf den humoristischen Autor zum Gespräch.

Miraculix hat dafür wohl bestimmt keinen Zaubertrank gemixt, wie kam es also zur großen Ehre nach Felix Mitterer den zweiten Asterix ins Tirolerische übersetzen zu dürfen?
MARKUS KOSCHUH: Ganz Österreich wird auch puncto Büchern von online-Riesen beherrscht. Ganz Österreich? Nein! Eine tolle Buchhandlung in Innsbruck leistet beharrlichen Widerstand: Die Wagner'scher Buchhandlung. Deren Chef Markus Renk hat mich gefragt, ob es mich interessieren würde, einen Asterix-Band zu übersetzen. Dass ich nach dem Felix erst der zweite bin, dem diese Ehre zuteil wird, ist natürlich schon etwas sehr Tolles!

Worin bestanden die Vorgaben?
Bei der Auswahl des Bandes war ich völlig frei. Nach der Festlegung des Bandes "Der Kampf der Häuptlinge", der schon im Original unfassbar toll und witzig ist, stand ich in engem Kontakt mit dem egmont Verlag in Berlin. Ich war erstaunt, dass ich sehr frei an die Übersetzung gehen durfte. Vermutlich hat dem deutschen Verlag die Erfahrung gezeigt, dass Dialekt-Ausgaben dann gut und erfolgreich werden, wenn man die "Übersetzer" auch kreativ sein lässt. Sonst wäre das ja zicke-zacke von irgendeinem KI-Programm 1:1 übersetzt und aus. So hat das Ganze auch eine eigene "Koschuh-Note" bekommen. Eines vorweg: Weniger witzig ist es sicher nicht geworden ...

Wie geht man an eine solche Aufgabe heran?
Ganz ehrlich: Mit ziemlichem Respekt. Die Liste der Asterix-ÜbersetzerInnen ist ja gespickt mit tollen Menschen: Willi Resetarits, HC Artmann, Dieter Hallervorden, Hella von Sinnen oder eben Felix Mitterer. Sich da einzureihen, heißt schon was. Dann geht's aber an die Arbeit - und da steht man gleich zu Beginn vor dem Problem: Es gibt "DAS Tirolerische" ja gar nicht. Da war ich dann froh um die Expertise der Leiterin des Tiroler Dialektarchivs an der Uni Innsbruck, Yvonne Kathrein. Dass wir uns auf zwei Varianten des Tiroler Dialekts entschieden haben - neben den Wienerisch sprechenden Römern - gibt dem Ganzen einen besonders lustigen Dreh.

In "Mander `s isch Zeit!" kämpft das Oberland gegen das Unterland und/oder umgekehrt. Womit kämpfte Markus Koschuh beim Schreiben am meisten?
Manchmal kämpfte ich mit den Tränen. Weil ich so lachen musste. Da war eine Passage gerade besonders gut gelungen. Das glaubte ich jedenfalls in diesem Moment des Lachens. Wenn ich am nächsten Tag immer noch über die entsprechende Stelle lachen konnte, blieb sie dann auch genau so. Ansonsten kämpfte eher die Korrekturleserin mit der exakten Schreibweise der Dialekte. Das ist wirklich tricky und wir mussten da lesbare Lösungen (er)finden. Ich denke, das ist uns ziemlich gut gelungen.

"Mander `s isch Zeit!" Geschah die Titel-Auswahl aus patriotischen, werbetechnischen oder geschichtlichen Gründen?
Nun, ich staunte nicht schlecht, als im Original-Band der Satz "Es ist Zeit, Männer!" vorkam. Das ist bei der Titelfindung einer Tirolerisch-Ausgabe ja so etwas wie ein Jackpot. Es hat sich einfach angeboten, daraus resultierend "Mander, 's isch Zeit!" als Titel zu nehmen. Wenn aufgrund des Titels alle Tiroler Schützen ein Exemplar kaufen, soll es mir recht sein, haha.

Worin bestand der meiste Spaß?
Mit der Bildsprache zu arbeiten und etwas Eigenes daraus zu machen. In diesem Asterix-Band kommt auch eine Art Jahrmarkt vor - man darf gespannt sein, was aus diesem Jahrmarkt von mir gemacht wurde. Aber der Spaß fängt ja schon beim Glossar ganz am Anfang an, bevor die Geschichte losgeht. Da wird wohl zum ersten Mal gelacht werden.

Auf welche Seite schlägt sich Markus Koschuh? Ober- oder Unterland?
Knapp aber doch: Oberland. Aus sprachlichen Gründen. Das Tiroler Oberland hat schlicht wegen seiner vielen Täler einen tollen Schatz an dialektalen Varianten des Tirolerischen, dass es nur so eine Freude ist. Auf Unterländerisch: Das Oberland finde ich einfach "gschtiascht"!

In der Fantasie und im Leben eher ein Asterix oder doch ein Obelix?
Sowohl in der Fantasie wie im echten Leben bin ich wohl eher ein Asterix: Einer, der nachdenkt, bevor er etwas angeht und nicht gleich mit Hinkelsteinen um sich wirft. Wenn's sein muss, verstehe ich aber auch, ordentlich anzupacken. Da kommen wohl meine Gene durch. Mein Vater ist gelernter Bodenleger und da lernt man, schnell und genau zu arbeiten und seine Kraft richtig einzusetzen. Notfalls mit Zaubertrank. Und eines habe ich von meinem Bodenleger-Papa auch gelernt: Dass Bodenhaftung gut tut und man auch bei schönen Erfolgen - wie dieser Asterix-Übersetzung - immer schön am Teppich bleibt.

INFOS zum BUCH: "Asterix Mundart Tirolerisch II - Mander, s'isch Zeit!",. 48 Seiten, vorbestellbar ab 12.5.25, Erscheinungsdatum: 11.6.2025, Verlag: Egmont Comic Collection;
Buchpräsentation: 
Dienstag, 03. Juni 2025, um 19:30 Uhr; Wagner’sche Universitätsbuchhandlung, Innsbruck, Museumstr. 4. 
Eintritt frei. Anmeldung unter: veranstaltungen@wagnersche.at

Markus Koschuh mit dem neuen Asterix-Band: Auch im echten Leben wohl eher ein Asterix. | Foto: Markus Koschuh
Foto: Markus Koschuh
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