Nachts in Zirl auf der Lauer: Fledermäuse an der Martinswand

Bulldoggfledermaus: Mit etwas Glück ist das nachtaktive Tier zu beobachten, auf ihren Jagdflügen auf Insekten. | Foto: Dietmar Nill
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  • Bulldoggfledermaus: Mit etwas Glück ist das nachtaktive Tier zu beobachten, auf ihren Jagdflügen auf Insekten.
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ZIRL. Die Martinswand in Zirl ist Heimat der Fledermäuse, auch der Bulldoggfledermaus, einer der größten europäischen Fledermausarten. Und mit etwas Glück ist das nachtaktive Tier zu beobachten. Interessierte treffen sich am Freitag, 24. Mai, ab 20:30 Uhr (bis ca. 23 Uhr) beim Parkplatz Klettergarten Dschungelbuch (passende Kleidung, Schuhwerk)! Mit Lampen, Ultraschall-Detektoren und lichtempfindlichen Ferngläsern können die Tiere vom Fuß der Martinswand aus beobachtet werden. Mit Glück ist die Bulldoggfledermaus darunter, oder man hört ihre charakteristischen Rufe.

ZUR SACHE:
Die Bulldoggfledermaus: Schutz für den Partner mit der Faltenschnauze

Die nachtaktiven Fledermäuse sind auf Felswände als Lebensraum angewiesen. Nachts benutzen die Flattertiere sie, um auf Insektenjagd zu gehen, tagsüber als Unterschlupf und Schlafplatz. In Tirol wurden bisher 10 Fledermausarten an Felswänden und in Steinbrüchen festgestellt. Eine der seltensten Vertreterinnen ist die Bulldoggfledermaus (Tadarida teniotis), die erst im September 2010 in der Martinswand westlich von Innsbruck für Österreich entdeckt wurde. Die „Faltenschnauze“ gehört mit einer Flügelspannweite von 40 Zentimetern, zu den größten Fledermausarten Europas. Spannendes und Lehrreiches über die Felsenbewohner, erfahren Groß und Klein im Rahmen der Fledermausnacht am Fuß der Martinswand am Freitag, 24. Mai 2013, von 20.30 bis 23 Uhr.

Nach der spektakulären Entdeckung der Bulldoggfledermaus, werden nun im Rahmen von vielfaltleben, der Artenschutzkampagne des Lebensministeriums, erste Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen. Im Fokus stehen dabei Felswände und Steinbrüche, die bedeutende Lebensräume für die Bulldoggfledermaus und auch für andere Fledermausarten darstellen. Ihnen allen kommen die besonderen mikroklimatischen Verhältnisse in Felswänden zugute. Mit Informationsarbeit und Bewusstseinsbildung sollen vor allem die Nutzer von Felswänden – Sportkletterer, aber auch die Rohstoffwirtschaft sowie Verwaltungen und Behörden – auf den Fledermausschutz aufmerksam gemacht werden.

Außerdem soll das Wissen über die Bulldoggfledermaus und andere Felswandbewohner schrittweise erweitert werden. „Wir versuchen herauszufinden, ob es in Tirol noch weitere Vorkommen der Bulldoggfledermaus gibt“, erklärt Projektleiter Michael Dobner von ecotone. Die Wissenschaftler beobachten ausgewählte Felswände und Steinbrüche während der Nacht und nehmen die Rufe der Fledermäuse mit Hilfe spezieller Aufnahmegeräte auf. Auch alpine Vereine beteiligen sich an der Fledermausforschung, indem ihre Mitglieder Fledermausbeobachtungen melden. Diesen Hinweisen kann dann mit gezielter Nachsuche nachgegangen werden. „Kletterer und Klettersteiggeher sind sehr naturbewusst und nehmen auch auf Fledermäuse Rücksicht “, weiß WWF-Fledermausexperte Anton Vorauer. So fand eine Klettersteiggeherin eine Zwergfledermaus in einem kaum handbreiten Loch im Klettersteig. „Zusammenstöße“ zwischen Kletterern und Fledermäusen befürchtet Dobner dennoch nicht: „Fledermäuse stecken meist tiefer im Fels, als eine Hand hineinreicht.“ Auch an der Tiroler Martinswand, wo die Bulldoggfledermaus entdeckt wurde, wird schon seit den 1930er Jahren geklettert.

Das Programm der Fledermausnacht ist unter Tel. 0664 4357543, oder E-Mail an: dobner@ecotone.at erhältlich. Informationen zu Österreich weiten Veranstaltungen in der Woche der Artenvielfalt und zur Artenschutz-Kampagne vielfaltleben auf www.vielfaltleben.at

Bulldoggfledermaus: Mit etwas Glück ist das nachtaktive Tier zu beobachten, auf ihren Jagdflügen auf Insekten. | Foto: Dietmar Nill
Bulldoggfledermaus: Mit etwas Glück ist das nachtaktive Tier zu beobachten, auf ihren Jagdflügen auf Insekten. | Foto: Dietmar Nill
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