Neubau der Jochbahn teurer als erwartet

(harti) Wer sich heutzutage darüber wundert, dass die Kosten für Baumaßnahmen höher sind als veranschlagt, lebt in einer anderen Welt. Da machen die Baukosten für Bergbahnen keine Ausnahme, auch nicht in Seefeld beim Umbau der Jochbahn: 4,6 Millionen Euro waren geplant, wahrscheinlich werde man aber etwa eine Million mehr aufwenden müssen, so der Seefelder Bürgermeister und Bergbahnen-Vorstand Werner Frießer. Um die von Seiten der Banken errechnete Worst Case- Summe von 1,8 Millionen mittels eines Zusatzkredits notfalls stemmen zu können, wurden bereits auf einer Gemeinderatssitzung Anfang August die notwendigen personellen Änderungen für eine (außerordentliche) Vollversammlung mehrheitlich beschlossen. Inzwischen ist die Finanzierung gesichert.

Der Grund für die Verteuerung liegt weit zurück. Wie Bgm Frießer erläuterte, habe man sich bei der Planung auf Unterlagen und Pläne vom Bau der Bahn in den 50er-Jahren verlassen, die sich jedoch als unrichtig herausgestellt hätten, bei den Abbrucharbeiten habe man fest gestellt, dass diverse in den Plänen eingezeichnete Teile des Bauwerks, z.B. Fundamente gar nicht existierten. Auch habe sich die Geologie des Berges deutlich von dem unterschieden, was man erwartet habe, weshalb beachtliche Mehrkosten entstanden seien. Und schließlich hätten auch die unterschiedlichen Konstruktionsansätze der Seilbahnbauer und falsche Kostenschätzungen zu der unerfreulichen Situation geführt.      

Für Frießer besteht aber nach eigener Aussage kein Anlass zur Panik. "Wir stehen finanziell sehr gut da, so der Bergbahn-Boss. Ein paar geringe Einsparungen, die keinen Einfluss auf die Förderleistung, Qualität und schon gar nicht auf die Sicherheit der Bahn bewirken, haben wir schon beschlossen. Wir werden auch das geplante Bergrestaurant errichten können." Wir wollen eine Konzession für die nächsten 50 Jahre, also müssen wir auch etwas Ordentliches hinstellen. Frießer ist stolz darauf, dass sich der Umsatz der Bahn seit seiner Übernahme als Seilbahnchef vor 13 Jahren auf 11 Mio Euro Jahresumsatz fast verdreifacht hat, der Gewinn 2017 belief sich auf 700.000 Euro. Auch wenn die nächsten Sommer und Winter nicht so "seilbahnunternehmensfreundlich" sein sollten wie zuletzt, scheint Frießer's Zuversicht, in Zukunft keine Schulden mehr machen zu müssen, durchaus nachvollziehbar.

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