Älteste Darstellung der Region
Sensationsfund für Oberhofen

"Das Bild hat's in sich", freut sich Chronisten-Obmann Hans Daum über den aktuelles Fund.
24Bilder
  • "Das Bild hat's in sich", freut sich Chronisten-Obmann Hans Daum über den aktuelles Fund.
  • hochgeladen von Georg Larcher

Die Reproduktion einer Federzeichnung aus dem 17. Jahrhundert ist das neue Highlight im Heimatmuseum in Oberhofen. "Es ist die vielleicht älteste naturgetreue Darstellung des Raumes Oberhofen-Pfaffenhofen-Telfs", erklärt Chronisten-Obmann Hans Daum.

OBERHOFEN. Für die lange Nacht der Museen vergangenen Samstag hatten die Chronisten aus Oberhofen etwas Besonderes zu bieten: Die älteste Darstellung des Raumes Oberhofen, Pfaffenhofen und Telfs. "Das Bild hat's in sich", freut sich Chronisten-Obmann Hans Daum:

"Es hat künstlerische Qualität und einen besonders historischen Wert für Oberhofen und Umgebung."

Die Raiffeisenbank-Tirol Mitte-West machte es finanziell möglich, eine Reproduktion des Originals, das in Wien bleibt, herzustellen und in Oberhofen auszustellen. RAIBA-Dir. Christoph Allegranzi und Kunsthistorikerin Veronika Berti durften unter Applaus der vielen Anwesenden den Vorhang heben: Eine Panorama-Ansicht kam zum Vorschein, eine Federzeichnung einer unscheinbaren und im ersten Blick unbebauten Naturlandschaft des Talkessels bei Telfs mit dem Mieminger Plateau im Hintergrund. Links im Bild erkennt man die noch vollständig intakte Burg Hörtenberg und am rechten Bildrand die damalige Kirche in Oberhofen.

Zeichnung aus einem geschichtsträchtigen Sammel-Atlas

Dabei handelt es sich um ein Werk von Jan Hackaerts aus dem Jahre 1657. Es ist Teil des Atlas Blaeu-Van der Hem, später Eugenius-Atlas, ein vielbändiger historischer Sammelatlas aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, wie Kunsthistorikerin Berti in ihren kunsthistorischen Anmerkungen ausführte. Der Atlas befindet sich im Besitz der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien (seit 2003 im Verzeichnis Weltdokumentenerbe in Österreich der UNESCO aufgenommen). Berti berichtete über das damals schon begehrte Sammelwerk, das zu einer Art „Touristenattraktion“ in Amsterdam wurde. "Ein delikates und würdiges Zeugnis bürgerlicher Kunst des niederländischen Spätbarocks", so Berti.

Vroni Berti erklärt die historischen Hintergründe der Federzeichnung.
  • Vroni Berti erklärt die historischen Hintergründe der Federzeichnung.
  • hochgeladen von Georg Larcher

Der niederländische Maler und Radierer Jan Hackaert (geb. 1628) bereiste nach den großen Kriegen 1648 die Schweiz, auch um die Alpenpässe nach Italien zu dokumentieren, auch im Interesse des niederländischen Handels. Naturgetreue Darstellungen waren daher ein Muss. Bei seiner Wanderung durch Nord- und Südtirol entstand auch diese Federzeichnung: Sie zeigt den Blick vom Kanzingbach in Flaurling hin zum Schloss Hörtenberg, zum Pfaffenhofer Kirchturm und zur ehem. Nikolauskapelle im Oberhofer Krautfeld.

Ebenso im Mittelpunkt der neuen Ausstellung standen die druckfrische Dorfchronik 2022, die an Bgm. Jürgen Schreier überreicht wurde. Auch der erst restaurierte antike Rimml-Tisch, oder das Nothelfer-Bild, ein Altarbild der Pestkapelle, das bald restauriert werden sollte, konnte noch besichtigt werden. Die weitere Bebilderung im Museumsraum wurde aktualisiert und die Präsentation verbessert.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.