Sonnenkraft könnte Trinkwasser ins Interalpenhotel pumpen
TELFS. Eine innovative Überlegung beschäftigt DI (FH) Dirk Jäger und sein Team. Als Geschäftsführer der GemeindeWerke Telfs erwägt er, eine Trinkwasser-Pumpstation für den hochgelegenen Ortsteil Buchen mittels Photovoltaik zu betreiben. Damit könnte das Interalpen-Hotel sozusagen ökologisch versorgt werden. Zwei Pumpstationen sind nötig, um das Trinkwasser von Telfs über 650 Höhenmeter nach Buchen zu transportieren. „Je nach Jahreszeit werden dort 50 bis 190 Kubikmeter täglich benötigt“, wissen Ing. Karlheinz Egger, der GemeindeWerke-Bereichsleiter für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, und sein Stellvertreter Baumeister Ing. Martin Unterreiner. Weil die Bestandspumpe aus dem Jahr 1984 stammt und bald getauscht werden muss, stellt sich die Frage, ob sie zukünftig mit Sonnenkraft betrieben werden soll.
Mögliche Einsparungen von monatlich rund 1.500 Euro
Wertvolle Hilfe leistet dabei Ing. Alexander Zuschnig mit seiner Bachelorarbeit „Energetische Versorgung einer Trinkwasser-Pumpstation mittels Photovoltaik“. Er hat sich am MCI, betreut von Prof. Dr. Angela Hofmann, intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt und seine Arbeit zuletzt in der GemeindeWerke-Zentrale präsentiert. Seine These: Man könnte die Sonnenlage von Telfs nutzen und beim Trinkwassertransport ins Interalpen-Hotel monatlich rund 1.500 Euro Stromkosten sparen. Möglich wäre das mit einer Modulfläche von weniger als 500 Quadratmetern und zwei entsprechenden Pumpen. „Die Gesamtinvestition würde rund 100.000 Euro
ausmachen, die Amortisationszeit rund zehn Jahre betragen“, schätzt Geschäftsführer Jäger. Er sähe die Umsetzung dieser Idee als Beitrag zur Ökologie, der Schule machen kann. Und falls die Sonne einmal „auslässt“, kann man die Pumpen natürlich immer mit Strom aus den Wasserkraftwerken betreiben.
Mögliches Demo-Projekt für Klimaziel 2050
„Das wäre ein Demo-Projekt, ein wichtiger Beitrag zum Klimaziel 2050, und man könnte dafür sicher Förderungen lukrieren“, ist MCI-Professorin Hofmann überzeugt. Neben der ökologischen Betrachtung ist natürlich die Wirtschaftlichkeit der möglichen Investition von großer Bedeutung. Jäger überlegt auch Alternativen – man könnte Wasser vom ebenfalls hochgelegenen Teil Ortsteil Mösern nach Buchen pumpen oder eventuell in Buchen selbst neue Quellen suchen. Jedenfalls muss neben dem Trinkwasser auch die Löschwasserversorgung gesichert sein. Der Vorteil: Weil das gemeindeeigene Tochterunternehmen alle nötigen Gewerke umfasst, könnte man den Prototyp – bis auf den Ankauf der Photovoltaik-Module – völlig eigenständig in Teamarbeit errichten. Jäger hat noch eine weitere Idee: „Unsere Spezialisten vom Bauhof könnten aus heimischem Holz die Unterkonstruktion für die Photovoltaik-Module bauen.“
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