Volksschauspiele 2013 werden Mitterer- und Hallenbad-Spiele

Felix Mitterer (65) spielt noch einmal den Affen!
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TELFS. An Einfallsreichtum fehlt es den Volksschauspiel-Machern nicht, wenn es um die Situierung der Bühnen geht. So darf heuer das Telfer Hallenbad herhalten, ein Betrieb, der zwar nicht Opfer der Abrissbirne werden soll (so wie viele Orte, an denen bisher gespielt wurde), aber trotzdem einen extravaganten Spielort darstellt, wie VSS-Obmann Markus Völlenklee erklärt: "Der Umbau des Telfer Hallenbades kommt uns zu Gute!"
Das andere Markenzeichen der Spiele: Die Auseinandersetzung mit unserer gesellschaftlichen Gegenwart, heuer wird daher ein Stück in interkultureller Zusammenarbeit entstehen (siehe Hauptprogramm).

Für leergefegte Straßen soll wieder Hit-Garant Felix Mitterer sorgen. Er feiert heuer seinen 65er mit einer Aufführung, keiner geringeren als "Kein Platz für Idioten", aufgeführt von den Luisenburg Festspielen in Wunsiedel. Da gab es letzten Sommer eine berührende Aufführung von Felix' Erstling „Kein Platz für Idioten“ mit Arthur Brauss und Moriz Katzmair in den Hauptrollen. Den behinderten Jungen hat Mitterer bei der Uraufführung 1975 selbst gespielt. Bisher in Telfs noch nie aufgeführt, verpflanzt Christian Zauner seine Inszenierung nach Tirol und adaptiert sie für den großen Telfer Rathaussaal.
Noch ein Leckerbissen für Kultufreunde: "Ein Bericht für eine Akademie" von Franz Kafka geschrieben, von Felix Mitterer 2012 so erfolgreich gespielt! Mitterer wird also nochmals die Affenkmaske aufsetzen und allen, die voriges Jahr es gesehen oder nicht gesehen haben, die Chance geben, sich das erstmals oder nochmals anzuschauen (Kleiner Rathaussaal).

Das Haupt-Programm bei den Tiroler Volksschauspielen:

Der Sieg der Unschuld:
Das Käthchen von Heilbronn – Heinrich von Kleist

Rationale Konzepte versagen, die Analyse gebiert Strategien aber keine Lösungen. In dieser hysterischen Stimmung scheint uns die Frage erfrischend: Gibt es vielleicht eine Wahrheit hinter dem Jahrmarkt der Eitelkeit?
„Das Käthchen von Heilbronn“ ist ein Märchen und ein Manifest der romantischen Liebe, nämlich einer Himmelsmacht, die über aller Moral steht und sich in Traum und Vision offenbart.
Ein bislang für seine Tugend berühmtes Mädchen, läuft von heute auf morgen, wie von einer unsichtbaren Schnur gezogen, von zu Hause weg und einem Ritter nach, dem Friedrich Graf Wetter von Strahl, ohne ihn je zuvor gesehen zu haben. Ihr Vater, ein Waffenschmied ahnt teuflische Mächte im Spiel und ruft ein Gottesgericht an.
Das Theater gehört von Alters her auch den Träumen: Ein märchenhafter großer Bilderbogen, ein merkwürdiger Traum, der abseits der bekannten Pfade einen Weg in die Welt sucht – und findet.
Markus Völlenklee und Karl-Heinz Steck werden versuchen das Hallenschwimmbad Telfs zur Bühne dieser gewaltig zarten Liebe zu machen.

Gewaltig grenzwertig:
Verrücktes Blut – Nurkan Erpulat/Jens Hillje

An den Grenzen bewegt sich was: In einer Kollision von Jugendlichen, die zwar wissen, was läuft, aber keine Ahnung haben wohin, und einer Lehrerin, der zum Unterrichten die nötigen Kraftreserven fehlen, entsteht eine Ausnahmesituation: Plötzlich hat sie eine Waffe in der Hand, die einem der Schüler aus der Tasche gefallen ist und zwingt die gewalttätigen Anarcho-Kids mit Migrationshintergrund zu Schillers „Räubern“ – und zwar als Darsteller. Und indem sie die verstaubten Worte sprechen müssen, dämmert ihnen, dass das, worum es hier geht, ihre eigene Sache ist.
Für sein unkonventionelles und witziges Spiel mit den Themen Migration, Gewalt an Schulen und Integration wurde Nurkan Erpulats „Verrücktes Blut“ 2012 zum Stück des Jahres gewählt. Klaus Rohrmoser inszeniert die Tiroler Erstaufführung im Kranewitterstadl.

„Iatz miass ma gwinnen, sinsch verlier ma!“
Ein musikalisch-szenischer Abend von Völlenklee und Aschenwald

2011 war „Mannsbilder“ – zwei Jahre später, wieder ein musikalisch-szenischer Abend der gröberen Art am Wallnöferplatz. Seit Jahren schaut Barbara Aschenwald den Tirolern „aufs Maul“ und schreibt nieder, was sie hört. Gepaart mit (Lieblings- und Schrecklings-) Liedern und in Zusammenarbeit mit verschiedensten Telfer Holden und Unholden soll ein amüsantes Tiroler Durcheinander entstehen.

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