Telfs

"Wir für Telfs" zieht Halbzeitbilanz

TELFS. Im Sport kann die Halbzeit oft entscheidend über Sieg und Niederlage sein, auch in der Politik lässt sich aus einer Halbzeitbilanz das ein oder andere deuten. Deshalb haben die Mandatare von "Wir für Telfs", elf an der Zahl, kürzlich zu einer Halbzeit-Pressekonferenz geladen und dabei zurück- bzw. vorausgeblickt.

Hickhack beenden und Mehrwert schaffen

Seit über 9 Jahren ist "Wir für Telfs"nun die stärkste Kraft im Telfer Gemeinderat. Der gleichnamige Verein mit mittlerweile über 100 Mitgliedern feiert dazu heuer sein 10-jähriges Jubiläum. Vereinsobmann, Fraktionsführer und Bürgermeister Christian Härting blickt auf aus seiner Sicht erfolgreiche Jahre zurück: "Wir wollten im Lebensraum Telfs einen Mehrwert schaffen und spürbar für die Bevölkerung da sein, zum Beispiel bei Festen. Das ist uns gut gelungen", befindet er. Mit einem Treffen jeden ersten Monat im Stadtcafé will man dieses Ziel weiter verfolgen. Zu dem sind alle interessierten Telfer eingeladen, ein kurzes Mail oder ein Anruf genügt.
Auf politischer Ebene wollte man das "politische Hickhack zu beenden und konstruktiv zu arbeiten." Auch das wird von Härting für gut befunden, wenngleich "man im Gemeinderat natürlich nicht immer einer Meinung sein kann." 

Dominierende Kraft

Auch wenn es bei "Wir für Telfs" keinen Fraktionszwang gibt, besetzt die Liste doch den Großteil des Telfer Rats und deckt zudem alle wichtigen Bereiche ab, wie Umwelt (Cornelia Hagele), Senioren und Soziales (Silvia Schaller), Bildung (Josef Federspiel), Wirtschaft (Alexander Schatz), Kultur (Klaus Schuchter) und Sport (Simon Lung), Oliver Wille (Sicherheit), . Zum Team gehören außerdem noch Georg Pflanzelt, Michaela Simmerle und Maria Plangger. "Es ist oft gar nicht so einfach, alle Ideen zu bündeln, auch aus finanzieller Sicht", meint Bgm. Härting, man konzentriere sich daher auf "Leuchtturmprojekte", wie etwa das Telfer Bad. Hierbei betonte Härting auch die gute Zusammenarbeit mit dem Land Tirol, allen voran mit LH Günter Platter.

Mehr als 10 Millionen Euro wurden in den letzten drei Jahren investiert. Hier ein kurzer Überblick: 

Wohnen
Wichtig war für die WFT-Gemeinderäte, dass keine neuen Wohnblöcke entstehen, das Zentrum sollte aber dennoch nachverdichtet werden.

Sicherheit
"Mehr (Verkehrs)sicherheit war ein großes Anliegen, deshalb haben wir uns mit GR Oliver Wille für mehr Planstellen bei der Polizei eingesetzt. Die mündliche Zusage haben wir bereits, jetzt hoffen wir auf ein Signal aus Wien", so Härting. Auch die Securityortsstreife wird als erfolgreich gewertet, der 40er im Ortsgebiet wurde mithilfe von Vize-Bgm. Christoph Walch (Grüne) ebenfalls realisiert.

Bildung
Mehr Kinderbetreuungsplätze wurden geschaffen, mit dem neuen Kinderkompetenzzentrum wurden auch die Zeiten erhöht.

Senioren
Für die Senioren wurde die Tagesbetreuungsstätte im Hanffeldweg eingerichtet, hier ist man aber noch nicht am Ende mit den Maßnahmen.

Wirtschaft
Bei der Wirtschaft drehte sich viel um den Ortskern: "Wir haben die Wirtschaftsförderung eingeführt und den Schreyerparkplatz errichtet", zählt Bgm. Härting auf. Netzwerktreffen sollen zudem für Austausch unter den Wirtschaftstreibenden sorgen. Großes Thema ist nach wie vor die Begegnungszone, die sich noch in Planung befindet. "Wir werden vermutlich erst nach der Fasnacht 2020 mit der Umsetzung beginnen", vermutet Härting.

Kultur
Dass die Kultur ein eigenes Referat bekommt, war Wir für Telfs sehr wichtig. Mehr über die vergangenen Projekte wurde allerdings nicht gesagt. Dafür ist mehr Raum für die Bücherei und Spielothek beabsichtigt, die sich derzeit im Noaflhaus befinden.

Sport
Zum Thema Sport wurde noch einmal das neue Telfer Bad sowie das neue Kletterzentrum erwähnt.

Umwelt
In nächster Zeit soll die Straßenbeleuchtung umgestellt werden, auch Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Dächern sollen forciert werden. Ein großes Projekt ist nun das moderne Abfallwirtschaftszentrum, das mit einer Bürgercard genutzt werden kann. Ein Thema, das die breite Telfer Masse weniger betrifft, ist der Hochwasserschutz Mösern-Pettnau, sie geht mit der Kanalisierung von Bairbach einher. 

Verkehr
Am 1. März erfolgt der Spatenstich der neuen Park&Ride Anlage beim Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen. "Dieses Projekt beschäftigt mich schon seit ich Bürgermeister bin", meint Härting. Fast 300 neue Parkplätze sollen hier entstehen. Auch mit dem Kreisverkehr beim Sicherheitszentrum soll dieses Jahr gestartet werden, er soll das Nadelöhr dort entschärfen.

Härting in der Landesregierung?

Prinzipiell sei die Zusammenarbeit im Gemeinderat gut, meint Härting. "Besonders mit der grünen und blauen Fraktion arbeiten wir gut zusammen." Er selbst sieht sich und seine Fraktion in guter Zusammenarbeit mit den Schwarzen auf Landesebene, "auf kommunaler Ebene stehen die Farben aber nicht im Vordergrund." In drei Jahren will Härting jedenfalls wieder als Bürgermeister kandidieren. Auf die Journalisten-Frage, ob man ihn irgendwann in der Landesregierung sieht, meinte er ausweichend: "Man wird sehen, was die Zukunft bringt."