Fasnacht und Schleicherlaufen 2020
Zeugwart der Fasnacht

- Martin Trigler mit den Larven der Wilden, ihm gefallen besonders die alten Exponate mit den geschnitzten Schnauzern.
- hochgeladen von Georg Larcher
TELFS (lage). Helmut Degenhart hat sein Amt als Zeugwart im Fasnachtsarchiv abgegeben, sein Nachfolger ist Martin Trigler. Fasnachtsobmann Bgm. Christian Härting musste den Gemeindemitarbeiter erst überreden, immerhin ist Trigler bereits als leidenschaftlicher Laninger im Einsatz. Sein Interesse an der Fasnacht und an der Geschichte war dann ausschlaggebend. Seit der Josefiversammlung am 19. 3. 2019 ist Trigler Zeugwart – eine Ehre, so Trigler: "Wenn alles passt und alle mit mir zufrieden sind, mache ich es weiter."
Fasnachtler gehen ein und aus
Das Fasnachtsfieber steigt bereits, "Jetzt geht's langsam rund", erzählt Trigler beim Bezirksblätter-Lokalaugenschein in der Krehbachgasse. Nach und nach holen die Gruppen-Mitglieder ihr Material ab, etwa Schleicherglocken, Gewänder, Holzlarven usw. Im Archiv steht auch der Laningerkarren, der liegt Trigler besonders am Herzen, oder einer der zwei verschiedenen große Panzen (Fässer), aus denen der "Panzenaff" schaut. "Da wird noch probiert, welcher dem neuen Panzenaff passt." Alles hängt oder steht geordnet und nummeriert frei in den Räumen oder in Schränken. Im Gebäude herrscht Sauberkeit und Ordnung, vor allem müssen Motten von den Textilien fern gehalten werden. "Mottenmittel ist das wichtigste, da muss man immer dahinter sein und auch im Sommer herschauen", so Trigler. Manche Ausrüstungsgegenstände werden von den Fasnachtlern noch restauriert, wer was holt, wird protokolliert. Ein besonderer Schatz für Trigler sind etwa die alten Heigl- oder Trostberger-Larven der "Wilden", benannt nach den Schnitzern.
Vom Wilden zum Laninger
Trigler war anfangs selbst einer von den "Wilden", ging von 1990 bis 2000 als Eselführer "runter", wie es bei den Fasnachtlern heißt, wenn sich der Zug vom Ober- zum Untermarkt bewegt. 2005 wechselte Trigler zu den "Laningern" und war 2010 erstmals als solcher wieder beim Schleicherlaufen dabei. "Ich bin insgesamt sechsmal oba gegangen", so Trigler. Ihn interessieren besonders auch die Sachen, die beim Schleicherlaufen ausgedient haben. Wegschmeißen mag Trigler die alten Gegenstände nicht, so hängen an der Wand zwei Papp-Köpfe der sog "Reisenden Kaufleute", die früher einmal in Erscheinung traten. Das Archiv ist fast schon ein Museum. In einem Kasten hängen z.B. alte Uniformen der Musibanda neben dem Schrank mit den neuen Gewändern und auch der Herolde, so wie auch Hüte, Perücken oder Anzüge der "Vier Jahreszeiten" und vom Komitee. "Manche haben ihre Kleider daheim, manche hängen hier", so Trigler. Die meisten Schleicherhüte befinden sich bei den Besitzern in privater Obhut. Die Schleicher proben übrigens gleich nach der Stephanisitzung, die Glocken holen sie aber schon jetzt, weiß Trigler, der auf Abruf am Abholungstag bereit steht: "Die Riemen müssen rechtzeitig angepasst werden, falls jemand etwas zugenommen hat." Nicht nur Körpergrößen ändern sich, auch die ganze Fasnacht verändert sich da oder dort ein wenig. Das sorgt öfters für Diskussionen bei den Versammlungen: "Die Fasnacht entwickelt sich weiter, ich bin da offen. Einige wehren sich gegen Neuerungen oder kleinere Änderungen, dann bleibt's eben wie vorher." So oder so, was die Fasnacht auch hergibt, im Archiv ist noch viel Platz – auch für viele Geschichten.
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