Mini Med-Vortrag
Zurück auf die Piste - Wintersportverletzungen richtig behandeln

Moderator Dr. Ralph Rosenberger, Dr. Christoph Raas, Dr. Oswald Heis und Dr. Maximilian Zimmermann
  • Moderator Dr. Ralph Rosenberger, Dr. Christoph Raas, Dr. Oswald Heis und Dr. Maximilian Zimmermann
  • hochgeladen von Julia Scheiring

TELFS (jus). Welche Verletzungsrisiken birgt der Wintersport, wie behandle ich diese richtig und wann kann ich wieder zurück auf die Piste? Diesen und noch mehr Fragen widmete sich der Mini Med-Vortrag in der Bezirksstelle des Roten Kreuzes Telfs.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Dr. Maximilian Zimmermann und Moderator Dr. Ralf Rosenberger erzählte Dr. Oswald Heis, selbst langjähriger Bergrettungs-Arzt in Leutasch, von seinen Erfahrungen mit dem Wintersport. Da Leutasch als Langlaufparadies gilt, verletzen sich die meisten seiner Patienten bei diesem Sport. "Betroffen sind vor allem ältere Personen und Frauen", informierte Heis. Auch Wettkämpfe wie etwa der Ganghoferlauf in Leutasch bergen ein hohes Verletzungsrisiko, da der Wettkampfmodus die Leute unvorsichtig werden lässt.

Knie ist Verletzungs-Sieger bei Schifahrern

Im Anschluss wurde das Wort an Dr. Christoph Raas, Facharzt für Kniechirurgie, übergeben. Er gab einen kleinen Überblick über Wintersportverletzungen und ihre Behandlungsmöglichkeiten. "Generell tun sich Schifahrer am ehesten beim Knie weh, Snowboarder eher beim Handgelenk", so Raas, der betonte, dass der Großteil der Schi-Unfälle selbst verschuldet ist.

Kreuzbänder bei Kindern immer operieren

Bezüglich den Behandlungsmöglichkeiten hielt er fest: "Nicht jeder Kreuzbandriss muss operiert werden." Kinder ab 8 Jahren werden aber immer operiert, da sie sonst Meniskusschäden davontragen könnten, die in weiterer Folge zu einem Knorpelverschleiß führen. Innenband-Verletzungen können dagegen zu 90 Prozent konservativ behandelt werden. Sowohl Dr. Raas als auch Dr. Heis sprachen sich für rechtzeitige Vorsorge aus: "Wichtig wäre, regelmäßig die eigene Stabilität und Koordination zu trainieren, um im Alter Sturzgefahren zu vermeiden."

Die richtige Rehabilitation

Auf den theoretischen Teil des Mini Med-Vortrags folgte der praktische: nach einer kurzen Einführung in die verschiedenen Rehabilitationsphasen, zeigten die Telfer Physiotherapeuten Fabian Mayrhofer und Sabine Hellrigl Übungen, mit denen das Knie wieder stabilisiert werden kann. Die verschiedenen Übungsgeräte konnten im Anschluss von den Besuchern noch ausprobiert werden. 

Wann geht's zurück auf die Piste?

Zur Sache ging es auch bei den letzten Referenten: Mag. Markus Hangl von gesundheit+ und Vorsitzende der Physiotherapeuten Monika Peer-Kratzer machten den "Pisten-Check". Mit der sogenannten "Test-Batterie" wird in einem 4-Phasen-Test ermittelt, für welche Sportarten der Verletzte wieder fit ist. Während Gehen beispielsweise unter die erste Phase fällt, findet man Schifahren in der Phase 3 wieder. "Eine nicht austherapierte Verletzung birgt die größte Gefahr, sich wieder zu verletzen", erklärte Mag. Hangl.

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