Interview mit dem Sachgebietsleiter im Flugdienst Christian Ihrenberger

Foto: zeitungsfoto.at

SCHARNITZ. Erst kürzlich fand in Aldrans eine Großübung statt, Personal und Gerät mussten zu den Einsatzorten geflogen werden. Wir baten Ihrenberger zum Interview.

Herr Ihrenberger, wie ist diese Übung in Aldrans aus Ihrer Sicht verlaufen?

IHRENBERGER: Die Bezirksübung in Aldrans ist sehr gut verlaufen, die große Herausforderung war ja das von den vier beübten Szenarien keines über den Landweg erreichbar war, somit alles mit Unterstützung von Hubschraubern eingeflogen werden musste.

Was war die besondere Herausforderung dabei?

Es mussten fast zeitgleich immer zwei Szenarien abgearbeitet werden. Das benötigte Personal wie Material (Bsp. Ein Bagger / Notstromagregat) mussten mit Hubschraubern eingeflogen werden. Drei Hubschrauber des österreichischen Bundesheeres kamen zum Einsatz, ein Black Hawk, Bell 212 und eine Alouette. Die Kommunikation zwischen den Hubschraubercrews, der fliegerischen Mannschaft sowie Feuerwehreinsatzleitung funktionierte sehr gut. Somit konnte am Ende des Tages ein interessanter, lehrreicher Übungstag abgeschlossen werden - und das Wichtigste: alles unfallfrei!

Wie läuft die Alarmierungskette ab, wenn zum Beispiel ein Hubschrauber für einen Waldbrand benötigt wird?

Die Alarmierung des Flugdienstes läuft grundsätzlich über die Leitstelle Tirol. Wenn eine Feuerwehr zur Unterstützung des Einsatzgeschehens ein Luftgerät benötigt, wird der Flugdienst mit alarmiert. Dann wird vorerst mit dem jeweiligen Feuerwehr-Einsatzleiter mittels Funk oder Telefon Kontakt aufgenommen und die Lage kurz besprochen (Größe / Ort usw.). Dann begeben sich die einzelnen Flughelfer, die wir über den ganzen Bezirk aufgeteilt haben, zum Einsatzort. Unsere gesamte Gerätschaft ist auf unserem Stützpunkt der Feuerwehr Zirl stationiert, das wird von diesen Flughelfern mitgenommen.

Was sind dann die Aufgaben vor Ort?

Die betroffene Feuerwehr und dessen Einsatzleiter gilt es zu unterstützen, wenn es benötigt und gewünscht wird. Bsp. Die Anforderung weitere Hubschrauber, welche Ausrüstung braucht der Hubschrauber für diesen Einsatz, das Wählen des richtigen Landeplatzes, die Wasserversorgung organisieren, Mannschaft und Gerät bereitsstellen. Und das Ganze nach einer kurzen Sicherheitsanweisung zum Einsatzort zu fliegen. Des weiteren fungiert der Flughelfer als Schnittstelle zwischen Pilot und Feuerwehr-Einsatzleiter, er ist für die Einweisung der Hubschrauber sowie das richtige Verlasten der Geräte zuständig. Die fliegerische Einsatzleitung übernimmt die Organisation sowie die Überwachung des Flugbetriebes.

Der Feuerwehr Flugdienst ist eine Sondergruppe, was macht für Sie persönlich den Reiz dieser Funktion aus?

Ja, der Feuerwehr Flugdienst ist eine Sondergruppe, welche ständig üben muss und Lehrgänge zu absolvieren hat. Interessant ist, dass wir immer wieder mit verschiedenen Einsätzen zu tun haben und das über den ganzen Bezirk Ibk.-Land und teils auch über des Grenze hinaus. Kein Einsatz ist gleich, dazu kommt, dass wir auf den verschiedensten Hubschraubertypen arbeiten müssen und auf diesen geschult sein müssen. Das wichtigste dabei ist aber, dass der Feuerwehr-Flugdienst Ibk.-Land ein tolles Team ist. Es steht nicht immer der Einsatz im Vordergrund, sondern auch sehr viel Kameradschaftliches. Somit hat sich im Laufe der Zeit bei jedem eine Freundschaft sowie eine gute Portion Vertrauen entwickelt. Dadurch können auch unter Stress und Belastung Einsätze gemeistert werden und Unfälle hoffentlich vermieden werden.

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