Wie die EU zu den Bürgern kommt

Erna Andergassen arbeitet bei der Euregio ZWK und hilft bei der Einreichung von Klein- und Großprojekten.
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  • hochgeladen von Julia Scheiring

REGION (jus). EU klingt immer nach Europa, nach groß und international. Dass die EU aber auch in kleinen Projekten sichtbar wird, zeigt Erna Andergassen. Die Seefelderin arbeitet in der Euregio ZWK (Zugspitze, Wetterstein, Karwendel). Dort ist sie seit 3 Jahren Geschäftsführerin. Ihre Aufgabe ist es, Vereinen, Gemeinden oder anderen Institutionen bei der Einreichung eines Projektantrags zu helfen, sodass dieses im Rahmen des Interreg Programmes gefördert wird. Ihr Ziel ist es, die EU näher an die Menschen zu bringen.

Organisation der Euregio

Aber von Anfang an: Das Seefelder Plateau, der Landkreis Garmisch-Partenkirchen und sechs Gemeinden des Bezirks Reutte bilden die Euregio ZWK. Diese wiederum gehört zur Programmregion Österreich-Bayern. Wenn sich zwei oder mehr Partner aus Deutschland und Österreich zusammenschließen und ein gemeinsames Projekt starten, kann dies im Rahmen des sogenannten Interreg-Programms gefördert werden. Bis zu einem Umfang von 25.000 Euro spricht man hier von einem Kleinprojekt, das derzeit mit 75 Prozent gefördert wird.

Hilfe vom Antrag bis zur Finanzierung

Damit das aber auch alles reibungslos klappt, braucht es Hilfe. Und hier kommt Andergassen ins Spiel. Sie begleitet die Projektpartner von Anfang an und hilft zunächst bei der Antragsstellung. Hier müssen nämlich einige "Spielregeln" beachtet werden, denn die Projektpartner werden mit viel Bürokratie konfrontiert. Wird der Antrag genehmigt ist Andergassen auch bei der Umsetzung dabei. Sie schaut, dass alles richtlinienkonform abläuft und dass mit der Abrechnung alles klappt, damit die Beteiligten am Ende auch wirklich die Förderung bekommen.

Plateau macht gemeinsame Sache

Aktuell wurde gerade ein regionales "Kleinprojekt" abgeschlossen. "Leben im Dorf - Ausstellungsvorbereitung" lautet der Titel. Die Gemeinden Seefeld, Leutasch, Scharnitz und Mittenwald haben nämlich zusammengearbeitet und einen Bilderband mit alten Bildern aus den Dörfern und Geschichten zusammengesammelt. Parallel dazu sollen drei Ausstellungen in den Orten laufen, in denen die Bilder gezeigt werden. "Das ist ein gutes Beispiel für ein regionales Projekt", sagt Andergassen. "Hier landet die EU auch bei den Bürgern."

Interesse könnte größer sein

Seit das Förderungsprogramm 2014 gestartet ist, wurden insgesamt 9 Kleinprojekte für rund 225.000 Euro gefördert. Großer Ansturm herrsche jedoch nicht: "Vielmehr ist es so, dass ich schaue, wo ein länderübergreifendes Projekt entstehen könnte", erklärt Andergassen. Sie hoffe aber, dass das Interesse steigt, denn: "Für Kleinprojekte ist noch genug Geld im Topf." Abgabefrist ist immer im Frühjahr und Herbst, derzeit sind fünf Projekte am Laufen, die sich unter anderem mit Frauen, Mobilität und Naturschutz beschäftigen. "Man darf hier nicht nur den finanziellen Aspekt sehen. Die Leute wachsen durch solche Projekte auch zusammen", sagt Andergassen.

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