Der Biber: Er ist "liab und grausig"

- Der Biber hat sich u. a. in der Pucher Au, entlang der Salzach, angesiedelt.
- Foto: Bernhard Schön
- hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker
Der Biber breitet sich weiterhin aus, auch im Tennengau. Nicht zur Freude eines jeden.
TENNENGAU/PUCH (tres). Den Bibern scheint es in Salzburg zu gefallen: Langsam aber stetig breitet sich diese Tierart im gesamten Bundesland aus. Ende 2014 wurde die Biberpopulation im Land Salzburg auf 170 Tiere geschätzt. Mit Jahresbeginn startete nun eine erneute landesweite Erhebung der Bibervorkommen. Fachleute gehen gerade auf Biberspurensuche, auch im Tennengau. Betroffene Grundbesitzer und Interessierte werden zudem bei Veranstaltungen über Einzelheiten informiert, z. B. am 2. Februar, um 19.00 Uhr im Sitzungssaal der Gemeinde Puch.
"Von den Salzachauen ausgehend breitete sich Europas größtes Nagetier langsam aus. Entlang der Salzach ist er bis Hallein gelangt, über die Saalach bis ins Saalfeldener Becken und vereinzelt auch schon bis in den Salzachpinzgau", erklärt Gundi Habenicht von der Veterinärdirektion des Landes.
Wer haftet für Schäden?
Der Biber ist durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU geschützt. Der Fang der Tiere und die Beeinträchtigung seiner Lebensstätten ist verboten.
Allerdings haben nicht alle Leute Freude mit dem Nagetier, wie Bürgermeister Helmut Klose weiß: "Ich selbst habe nichts gegen Biber. Er soll von mir aus gern seinen Lebensraum haben. Er ist ja liab, griabig, aber auch irgendwie grausig, wie ich finde: Der Schwanz ist jedenfalls nicht meines."
Nicht aber der Schwanz ist das eigentliche Problem, sondern dass das Tier gern Bäume annagt, die dann umstürzen können - immer wieder auch auf Wanderwegen. "Es darf nicht sein, dass die Gemeinde dann haftet. Wir sind ohnehin permanent dahinter, dass wir unsere Geh- und Radwege auf die Sicherheit kontrollieren. Das glaubt man gar nicht, wie schnell man den Staatsanwalt am Hals hat, wenn sich einer den Fuß bricht, geschweige denn, wenn ihm ein Baum, den ein Biber angenagt hat, auf den Kopf fällt."
"Jeder ist selber schuld"
Wer soll denn haften? "Wenn mir ein Baum auf den Kopf fällt, dann bin ich selbst schuld", meint Bgm. Klose, "dann habe ich eben Pech gehabt. Wenn jeder mit offenen Augen durch die Welt geht, dann passiert so etwas aber auch nicht."
Auch für Verklausungen ist der Biber immer wieder verantwortlich: "In ein Rohr hat der Biber kürzlich Äste und Zweige reingezerrt und dann war der ganze Durchlauf verstopft. Das passiert immer wieder."
Klose bittet Bürger, die sehen, dass ein Baum irgendwo quer liegt oder ein Rohr verstopft ist, dies bei der Gemeinde zu melden: "Und dann wird das eben wieder von uns weggeräumt."


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