Outdoorexpedition
Der Lammertaler Urwald soll den Größten haben

Zuständiger Förster für den Lammertaler Urwald und Revierleiter vom Gebiet um Sankt Martin am Tennengebirge, Markus Hubner, vor dem Lammertaler Wächter. | Foto: Karina Langwieder
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ST. MARTIN, LAMMERTAL. Markus Hubner, passionierter Förster und Revierleiter für die Region um Sankt Martin, betreut den Lammertaler Urwald seit 2011. Dort soll es die größten und ältesten Bäume Österreichs geben. "Als Hauptbaumarten findet man in dem Wald Tannen, Fichten und Buchen. Die ältesten davon sind schon um die 300 Jahre und können wahrscheinlich noch 200 Jahre stehen. Ich glaube, dass es in Tirol auch noch so alte Bäume gibt aber die im Lammertaler Urwald sind gewiss bei den ältesten dabei", erzählt der Experte. So mancher fragt sich vielleicht, warum der Wald dort so alt wird: Beim Wandern im Herbst fällt auf, dass der ganze Boden mit Buchenlaub bedeckt ist. Dies sei besonders nährstoffreich. Außerdem komme es in diesem Gebiet oft zu großen Niederschlagsmengen, weil das Tennengebirge die Wolken aufstaue, weiß der Förster. Laut Hubner stünden die Bäume zwar nicht unter Naturschutz, es habe aber sowieso keiner Interesse daran, das Gebiet zu erschließen oder das alte, qualitativ nicht sehr hochwertige Holz zu verarbeiten.

Der "Lammertaler Wächter"

Der Baum soll 320 Jahre alt sein und hat bereits eine stattliche Höhe von 47 Metern erreicht, trotzdem wächst er noch gesund weiter. Sein Stockdurchmesser beträgt rund 180 Zentimeter und sein Holzvolumen 46 Kubikmeter. Er würde Holz für Dachstühle von vier Einfamilienhäusern liefern. "Wir haben einmal bei einer Waldexpedition mit einer Volksschule probiert, wie viele Kinder es braucht, um den gesamten Baum zu umfassen. Es waren um die zwölf bis 14 Schüler."

Pflege des Waldes

"Wenn eine Buche umfällt, kann sie einfach liegen bleiben und wird von Kleintieren und Pilzen zersetzt. Fichten müssen aber unbedingt entrindet werden, weil sonst Gefahr besteht, dass der Borkenkäfer kommt", erzählt der Förster. "Es dauert rund 100 Jahre, bis man von einem umgefallenen Baum nichts mehr sieht." Zur Pflege gehört auch, dass die zuständigen Förster den Wald aufräumen und den Tierbestand kontrollieren. "Das ist notwendig, damit sie den Wald nicht schädigen", weiß Hubner. Aber Tiere schlachte man nicht zum Spaß, bemerkt der Waldexperte. "Das Wild wird gegessen. Das Fleisch ist sehr gesund, hat einen geringen Fettanteil und kommt aus der Region." Was der Förster zum Vegetariertrend sagt:"Jeder soll tun wie ihm vorkommt, aber nicht andere verurteilen. Vegane Ernährung nimmt mir zu radikale Ausmaße an."

Wie man Förster wird

In Bruck an der Mur gibt es die nächstgelegene Forstwirtschaftsschule. Sie dauert fünf Jahre, beinhaltet eine Jagdausbildung und schließt mit Matura ab. Danach folgen für die Schüler zwei Jahre Praxis und eine Staatsprüfung. Hubner empfiehlt die Schule jedem, der sich für die Natur interessiert und gerne draußen ist. Er selbst möchte sein ganzes Leben lang Förster bleiben.

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