Die Aliens sind unter uns!
Kernphysiker sprechen über Leben im All
RUSSBACH (sys). „Sind Aliens unter uns?“ Zu diesem interessanten Vortrag im Gasthof Waldwirt lud Kernphysiker Dr. Bernd Pfeiffer, einer der es wissen muss – oder vielleicht doch nicht?
Zum bereits neunten Mal trafen sich Nuklear-Astrophysiker aus aller Welt in Rußbach. Neben dem profanen Grund in der Skiregion Dachstein-West ein paar Schwünge in den Schnee zu ziehen, wird in einem Workshop reger Arbeitsaustausch betrieben. Den Abschluss der Reise bildete auch heuer ein Vortrag, diesmal gehalten vom Kernphysiker Dr. Bernd Pfeiffer.
Esotheriker oder Befürworter einer Alienthese wurden dabei leider enttäuscht, denn an die ewige Frage, ob wir nun tatsächlich allein im Universum sind, ging Dr. Pfeiffer aus wissenschaftlicher Sicht heran: „Vorab gesagt, es ist alles relativ“, bekennt der Kernphysiker. Ein Grund, warum so viele Menschen an außerirdisches Leben glauben, vermutet Pfeiffer in der unglaublichen Zahl der Sterne, die allein schon unsere Milchstraße ausmachen: „Es sind rund 100 Mrd Sterne, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sich Leben irgendwo entwickelt, ist dennoch sehr gering und unsere Möglichkeiten mit eventuellen Lebensformen in Kontakt zu treten momentan technisch noch nicht durchführbar.“
Kleine grüne Männchen am Mars?
Die Milchstraße ist also laut Wissenschaft zu groß für uns, wie schaut es mit unserem Nachbarn, dem Mars aus? „Seit 50 Jahren wird der rote Planet intensiv untersucht“, berichtet Pfeiffer, „allerdings haben bis jetzt keine kleinen grünen Männchen zurück gewunken.“ Auch auf der Venus ist es nicht viel besser: „Mit 460 °C ist dort statt einem wie früher vermuteten Tropenparadies eher die Hölle zu finden.“
Die Aliens unter uns
Anders als die Nuklear-Astrophysik, die dem Grund der Energie der Sterne nachgeht, beschäftigt sich der Bereich der Astrobiologie mit der Frage unter welchen Bedingungen Leben möglich ist. Auch auf der Erde finden sich Wesen in Extremen, Dr. Pfeiffer führt dazu den Mono Lake in Californien an: „Diese Salzbrühe, in der kein Fisch leben könnte, ist die Heimat verschiedener Krebse und Algen, die sich dort angepasst haben, das sind die echten Aliens unter uns.“ Deshalb wird vermutet, dass Lebensformen auf anderen Planeten ebenso irgendwie existieren könnten. Allerdings gibt es aus wissenschaftlicher Sicht keine handfesten Belege dafür, so Pfeiffer: „Es gibt 10 Mrd uns momentan bekannte Sonnen und sehr optimistische Schätzungen gehen von rund 40 Mrd möglichen Zivilisationen aus. Aber alles, was wir mit Sicherheit sagen können: Fix davon gibt es nur uns!“
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