Ein Kulturfan sein in Kuchl

- Josef Pichler untersucht das Bürgerbuch Kuchls.
- hochgeladen von Karoline Huttary
Das Kuchler Museum freut sich über alle, die mehr über die kleine Stadt mit großer Geschichte erfahren willJosef Pichler untersucht das Bürgerbuch Kuchls.
KUCHL (karo). Die Geschichte des antiken "Cuculea", über das dunkle Mittelalter, bis hin zur Neuzeit - das will das Kuchler Museum der einheimischne Bevölkerung und anderen Interessierten erzählen.
Bereits im Jahr 1962/63 wurden bei einer archäologischen Untersuchung der Universität München Knochen und Scherben gefunden, die bewiesen, dass die Stadt Kuchl eine lange Geschichte mit sich trägt.
"Besonders interessant ist die Tatsache, dass Kuchl auf der 'Tabula Peutingeriana' verzeichnet ist, was somit bedeutet, dass die Stadt Teil des römischen Hauptverkehrsnetzes war.", so Josef Pichler, Obmann des Vereins.
Die Filialkirche am Georgenberg, welche bereits seit dem 13. Jahrhundert vermerkt ist, wurde auf ehemaligen Kultstätten, die sich bereits zuvor auf dem Berg befunden haben, errichtet und stellt ein hervorrangendes Modell für eine frühchristliche Kirche dar.
"Wir wissen, dass die Römer mit den Kelten keine Kriege führten, da sie einerseits an den Bau einer Straße, andererseits an die Kupfer- und Erzvorkommen im Pongau interessiert waren.", so Josef Egger, Kustos im Museum.
Im Mittelalter war Kuchl nicht nur interessant aufgrund seines Handwerkwesens, sondern besonders auch wegen seiner Stellung als kirchliches Zentrum. "In Kuchl befand sich die Mutterpfarre von Golling, Scheffau, St. Koloman, Vigaun, Adnet und Krispl.", erzählte mir Josef Pichler.
Auch nach dem Mittelalter blieb Kuchl weiterhin selbstverwaltend und konnte über Jahrhunderte hinweg stets zwei amtierende Bürgermeister aufweisen. Erst die Zeit des Nationalsozialismus bedeutete einen herben Niederschlag für die kleine Gemeinde im Tennengau. "Heute schämen sich viele junge Menschen, den Begriff 'Heimat' zu verwenden, da dieser während der Zeit des Nationalsozialismus sehr missbraucht wurde.", so Josef Pichler.
"Besonders angetan sind unsere Besucher von der Waldrappenausstellung, die man seit Mai im Museum besichtigen kann.", meinte Josef Pichler. Diese Vögel galten um etwa 1700 beinahe als ausgestorben und werden mit größter Mühe wieder nach und nach in Kuchl angesiedelt.
"Das größte Problem heute ist der Ressourcenmangel an Platz und Personal.", so Josef Pichler. Zwar hätte das Museum noch viel mehr zu bieten, jedoch fehle es in den Räumlichkeiten an dem nötigen Platz und Mitarbeitern. "Auch an einer Behindertenrampe fehlt es uns, was wir sehr bedauern. Ohne Sponsoren können wir diesen Traum jedoch nur schwer erfüllen.", sagte der Obmann.
Und dennoch gibt es die schönen Momente, welche die Mitarbeiter des Museums glücklich stimmen, wie zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Schulen oder die Präsenz bei der "Langen Nacht der Museen". Wie Josef Egger schon sagte, "Das Wichtigste ist, dass man bei der ganzen Sache mit Liebe dabei ist."


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