Es könnten mehr sein!
Jugendliche sind bei den Tennengauer Feuerwehren gern gesehen und Frauen eine Seltenheit.
TENNENGAU (tres). Die Zahl der Burschen und Mädchen bei der Feuerwehrjugend stagniert in Österreich seit einigen Jahren.
Als Ursachen für das nachlassende Interesse werden geburtenschwache Jahrgänge verantwortlich gemacht sowie der Wertewandel (weniger bürgerschaftliches Engagement) in der Gesellschaft, teilt der Bundesfeuerwehrverband mit.
Acht Jugendgruppen
Im Tennengau aber ist Bezirksfeuerwehrkommandant Günter Trinker recht zufrieden: "Sicher könnten es immer mehr sein, aber unsere acht Jugendgruppen im Bezirk sind gut ausgelastet."
Nicht jede Gemeinde hat eine Feuerwehrjugend. In Rußbach, Annaberg, Abtenau, St. Koloman und Krispl gibt es keine, dafür zwei in Puch-St. Jakob. In Scheffau gibt es zwar auch keine, aber zehn- bis 15-jährige Scheffauer können sich der Gollinger Jugendgruppe anschließen. Will z. B. ein junger Rußbacher zur Feuerwehrjugend, wird es aber schwierig.
"Er oder sie müsste dann notfalls ein wenig warten. Ab 15 Jahren kann man nämlich der "normalen" Feuerwehr beitreten.
Warum so wenige Frauen?
Die Tennengauer Feuerwehren begeben sich zwar nicht offensiv auf die Suche nach Jungflorianis, es wird aber auch niemand abgewiesen. Die Jugendlichen werden dort spielerisch auf den Einsatzdienst vorbereitet, es gibt Jugendbewerbe, Lager und Ausflüge.
Frauen sind bei den Tennengauer Feuerwehren übrigens noch sehr in der Minderheit.
In Österreich gibt es rund 300 Feuerwehrfrauen bei 10.000 aktiven Mitgliedern. Im Tennengau sind nur in Adnet, Kuchl, Hallein, Annaberg und Rußbach Frauen dabei - und hier oft auch nur eine oder zwei.
Auch Nicht-Österreicher dürfen dazu
Warum das so ist? "Vielleicht auch, weil wir nicht offensiv Frauen anwerben", sagt der Bezirksfeuerwehrkomandant, "wir haben ja auch hier genügend Mitglieder." Aber die Ortsfeuerwehren sind offen für beide Geschlechter.
Übrigens können auch Nicht-Österreicher den Feuerwehren beitreten - nur um Ortsfeuerwehrkommandant zu werden, benötigt man die österreichische Staatsbürgerschaft.
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