Gasthof Kirchenwirt Puch
Familientradition seit 114 Jahren
Einer der wenigen traditionellen Landgasthöfe ist der Kirchenwirt in Puch. Im Jahr 1400 erstmals erwähnt, gab es rund 50 Besitzerwechsel, ehe 1910 Johann und Walpurga Rettenbacher das Haus an der Halleiner Landesstraße übernahmen.
PUCH. In den 30er Jahren kamen Sohn August und Gattin Amalia Rettenbacher ans Ruder. Sie waren einer der Ersten, die einen Fernseher anschafften und so war die kleine Gaststube, die 40 Gäste fasste, meistens überfüllt. 1973 übernahm August Rettenbacher jun. den Betrieb, da Bruder Hans, ein Metzger, das Gasthaus nicht weiterführen wollte. „Ich habe Spengler und Dachdecker gelernt und wurde ins kalte Wasser geworfen“, so Rettenbacher. Zum alten Gasthof mit einem baufälligen Saal im ersten Stock gehörte auch ein Bauernhof mit sieben Kühen, einem Dutzend Schafe, Obst- und Gemüsegarten. Umbaupläne wurden gewälzt, doch dann entschieden sich Gustl und Gattin Cilli doch für einen Neubau, der in den Jahren 1964/65 umgesetzt wurde. „Leider ohne Lüftung und Lift, das mussten wir dann in den späteren Jahren mühsam einbauen“, so Gustl Rettenbacher.
Die Tourismus-Pioniere
Tourismus gab es damals in Puch fast nicht, doch der Kirchenwirt musste die vielen Betten füllen. Und so kam die Besitzerfamilie gemeinsam mit Franz Zehetner und seiner dänischen Gattin Gerda auf die Idee, sich um Urlauber aus Dänemark zu bemühen. Bald traf der erste Bus mit 40 feschen, jungen Däninnen ein und bald entwickelte sich der Ort zu einer wahren „Dänen-Hochburg.“
Die neue Generation
Im Jahre 2010 übernahm Sohn Christian den prächtigen Gasthof und das Hotel. Mit Gattin Regina wurde der Kirchenwirt immer wieder erneuert, ausgebaut, mit einem großzügigen Wellnessbereich und einer Sonnenterrasse erweitert. „Wir sind ein bodenständiges Wirtshaus mit viel Tradition und einem großen Saal, wo sich die Einheimischen und die vielen Gäste sichtlich wohl fühlen. Die täglich servierten österreichischen Schmankerl aus frischen regionalen Produkten kommen bestens an. Diese gibt es auch zum Mitnehmen“, so Christian Rettenbacher, ein Wirt mit Leib und Seele. Eine Tradition ist bis heute erhalten geblieben. Am Prangertag und am Fronleichnamstag wird vom Seniorenchef der „Engel des Herrn“ gebetet.
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