Tennengauer Sommergespräche
Gemeinsam zusammenarbeiten statt Kirchturmdenken
Im Sommergespräch der Bürgermeister von Rußbach am Paß Gschütt: Karl Huemer. Karl Huemer über Tourismus, Abkehr vom Kirchturmdenken in Gemeinden und dem Klimawandel.
RUSSBACH. Rußbach am Pass Gschütt zählt zu den kleineren Gemeinden im Bezirk Hallein und ist Talort der Skiregion Dachstein-West. Die Bezirksblätter Tennengau haben den Bürgermeister Karl Huemer, des stark vom Tourismus geprägten Ortes, zum Sommergespräch 2021 getroffen.
BEZIRKSBLÄTTER: Was hat sich im letzten Jahr positiv oder negativ (in der Gemeinde) entwickelt bzw. Sie betroffen gemacht?
KARL HUEMER: Grundsätzlich geht es uns in der Gemeinde gut. Wir müssen uns der aktuellen Covid-Situation stellen. Wenn mir vor über einem Jahr jemand gesagt hätte, dass wir in der letzten Wintersaison keine einzige Übernachtung in Rußbach haben würden, den hätte ich für verrückt erklärt. Aber es ist dann leider genauso gekommen. Sowohl der Tourismusverband als auch die Gemeinde haben dadurch große Einkommensverluste erlitten. – Der Sommertourismus sieht verhältnismäßig besser aus. 2020 haben wir ein coronabedingtes Minus von zwölf Prozent eingefahren. Für heuer dürfte es ähnlich aussehen.
Was sollte man sich als Tourist ansehen?
HUEMER: Auf jeden Fall den Hornspitz. Der ist ideal für die ganze Familie. Gleich, ob im Sommer oder Winter. Im Winter ist das dann zusätzlich der Einstieg in die Skiregion Dachstein-West. Ein Erlebnis im Sommer ist es mit der Hornbahn hinaufzufahren und mit den Kindern 'Brunos Bergwelt' zu erkunden. Die Hornspitze ist ein guter Ausgangspunkt für viele Wanderungen.
Wo geht der Bürgermeister selbst gern hin?
HUEMER: Ich gehe gerne auf das Gamsfeld. Erst kürzlich war ich bei einer Bergmesse am Bodenberg.
Wie ist der Stand beim Chaletdorf Haasfeld bzw. dem Hotel beim Strubhäusköpfl?
HUEMER: Wir sind bei beiden Projekten im Moment dabei eine Privatrechtsvereinbarung mit den Investoren zu treffen. Hier gilt es die Interessen der Anrainer, der Aufsichtsbehörde und der Gemeinde zu berücksichtigen.
Rußbach beteiligt sich am Mittelschulprojekt Abtenau. Was hat die Gemeinde dazu bewogen Partner bei diesem Projekt zu werden?
HUEMER: Wir sind froh über dieses Projekt. Rund 35 bis 40 Schüler aus Rußbach besuchen die Abtenauer Mittelschule (MS). Rußbach hat nur eine Volksschule und unsere Schüler gehen seit über 50 Jahren in die weiterführende Schulstufe in Abtenau. Für eine kleine Gemeinde wäre eine eigene MS nicht machbar. Wir müssen von dem Kirchturmdenken weg. Wir müssen mehr regionale Zusammenarbeit anstreben. Die Erweiterung der Kläranlage ist das nächste Projekt das ansteht. Es hat da schon mit dem Land Vorgespräche gegeben, wie wir uns das in Zukunft vorstellen. Eine gemeinsame Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden ist da sinnvoll.
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