Kirchlein sucht neuen Besitzer
Wer will die Leprosenhauskapelle haben? Die Stadt Hallein nicht.
HALLEIN (tres). Auf www.willhaben.at (Haus kaufen/Hallein) kann man der neue Besitzer der Leprosenhauskapelle werden, die direkt neben der Salzachtal Straße zwischen Hallein und Kaltenhausen steht. Als "Einfamilienhaus" mit einer Nutzfläche von 70 m² wird die Kapelle angepriesen - scheinbar gibt es keine eigene Rubrik namens "Kirche zu verkaufen".
Das Kirchlein, das unter Denkmalschutz steht, ist seit 1376 nachweisbar und steht unter Denkmalschutz.
Hallein hat viele Kirchen
Michael Neureiter, Theologe, Historiker und ÖVP-Gemeinderat in Bad Vigaun, hofft, dass sich ein würdiger Käufer findet, der die Kapelle wieder der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Wer wäre da naheliegender als die Stadt Hallein? Doch Halleins Bürgermeister Gerhard Anzengruber zeigt wenig Interesse: "Unser Bedarf an Kirchen ist momentan gedeckt", sagt er: "Wir überlegen gerade, die Halleiner Friedhofskapelle von der Pfarre zu kaufen. Zuerst müsste sie aber ordentlich hergerichtet werden, denn das Kirchlein ist in einem furchtbaren Zustand. Rund 250.000 Euro wird das kosten. Dann bräuchten wir noch immer eine neue Gruber-Orgel in der Halleiner Stadtpfarrkirche, was 600.000 Euro kostet und die Wallfahrtskirche Maria Dürrnberg ist auch erst kürzlich teuer saniert worden."
Lepra-Kapelle? Nein danke
Daher steht ein Kauf der Leprosenhauskapelle für Bgm. Anzengruber nicht zur Debatte: "Es gibt dort ja nicht einmal einen ordentlichen Eingang und keine Parkplätze. Man kann also keine Veranstaltungen dort abhalten." Zudem hat die Kapelle großen Sanierungsbedarf.
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