Man muss zur Leggings stehen können
Sie waren so etwas wie der erste Vorbote dafür, dass wir uns modisch auf eine Rückkehr der Achtziger einstellen dürfen: die Leggings. Während sich diverse Mütter und Väter beim Durchblättern des Familienalbums unlängst noch in Rechtfertigungen ergingen und jegliche Verantwortung für den knallengen Zebra-Look vehement auf das Disco-Jahrzehnt schoben, wandeln heute wieder ungeniert Anhänger des stretchigen Beinkleids durch die Straßen. In allen Varianten – großgemustert, mit Netzeinsätzen, hochglanz, pink und Leo – bloppen sie in Yogastudios, am Arbeitsplatz und – es soll beobachtet worden sein – in der Kirche auf, erste Reihe beinfrei, sozusagen. Wir sehen also, es gibt kein Entrinnen. Die kontroverseste Hose der Welt ist zurück. Um ehrlich zu sein: Jeder, der kein Trauma aus der ersten Leggings-Welle im Schulterpolster-Jahrzehnt davongetragen hat, versteht die kollektive Panik, die mit der jetzigen Hochphase einhergeht, ja gar nicht so recht. Bewegungsfreiheit und fette Prints olé! Doch wer weiß, wie es sich dereinst beim Fotoalbumsichten verhalten wird: "Ich kann nix dafür, mein Sohn! Das waren die verrückten Zehnerjahre!"
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