Neu am Winklhof-Stundenplan: Rezepte mit Heilkraft
OBERALM, SALZBURG. In den Landwirtschaftlichen Fachschulen (LFS) Kleßheim und Winklhof stehen seit Kurzem diverse Gesundheitsrezepte am Stundenplan. Schüler lernen, wie man eine Erkältungssalbe für kalte Tage, Hustensaft für den rauen Hals oder Fichtenpechsalbe zur Linderung kleiner Schnittwunden herstellt.
Agrarlandesrat Josef Schwaiger besuchte die Schüler in ihrer Kräuterküche in Kleßheim und holte sich ein paar Tipps und Tricks.
„Dieser Schwerpunkt ist österreichweit einzigartig. Die Experten zeigen den Schülern, was man mit Kräutern und Wurzeln so alles herstellen kann. Das ist wichtig, weil die altbewährten Rezepte sonst irgendwann verloren gehen“, ist Schwaiger überzeugt.
Der Landesrat rührt um
Auch der Landesrat griff zum Kochlöffel als die Kräutermischung aus Olivenöl, Majoran, Salbei, Eukalyptus, Kamille und Thymian in einem Topf erhitzt wurde. Schülerin Maggie verrät ihm ihre „Geheimnisse“, wie die Brustsalbe richtig heilsam wird, sie kennt das Rezept auswendig. Die junge „Kräuterhexe“ ist sich sicher: „Die Chemie in den Salben ist oft nicht gut. Wenn man seine eigenen Produkte herstellen kann, dann will man gar nichts mehr anderes.“
Unkraut ist oft gesund
„So genanntes Unkraut ist oft keines“, weiß Fachlehrerin Nastasja Pircher.
Denn: Viele Wildkräuter enthalten wichtige Nährstoffe. Dank ihrer Ausbildung an der „Traditionellen-Europäischen-Heilkunde-Akademie“ in Unken kennt sie jedes „wilde Grünzeug“ und vermittelt ihr pflanzenreiches Wissen gerne.
„Kresse-Antibiotika, Fichtenpechsalbe, Beinwellcreme, aber auch natürliche Kosmetikartikel wie etwa Wimperntusche oder eine Rosengesichtscreme“, zählt Pircher die hauseigenen Produkte auf und ergänzt: „Der stinkenden Storchenschnabel zum Beispiel ist eine ganz besondere Heilpflanze. Er ist in unserem Lippenbalsam enthalten. Wegen seiner antiviralen Wirkung, gilt er als wahre Wunderwaffe gegen Fieberblasen.“
Back to the roots
Auch die Direktorin der LFS Kleßheim, Christa Stockhammer, ist vom neuen Schwerpunkt überzeugt: „Früher hatte jede Bäuerin ihren eigenen Kräutergarten. Dass man heute vor der Haustüre seine eigenen Heilpflanzen zupft, das ist leider verloren gegangen. Wir wollen wieder das Bewusstsein schaffen für Altbewährtes und unseren Schülern zeigen, welche Nährstoffe in Wildkräutern enthalten sind.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.