Pistenzauber aus Meisterhand

DACHSTEIN-WEST (sys). Wenn - hoffentlich endlich - der Schnee wieder vom Himmel fällt, holen sie ihr schweres Gerät aus der Garage: Die Pistenbullyfahrer sorgen auch im Tennengau dafür, dass die Skifahrer auf einem herrlichen Schneeteppich talwärts sausen können. Im Skigebiet Dachstein-West ist unter anderem sogar der amtierende Europameister im Pistengerätfahren an der Arbeit.

Früh übt sich

5.00 Uhr morgens am Hornspitz: Johann Wallner sitzt schon in seinem Pistenbully und macht sich gemeinsam mit seinen Kollegen an die Präparierung: "Ich bin jetzt den 10. Winter dabei und es freut mich jeden Tag." Der gelernte Schalungszimmerer ist durch seinen Vater zu seiner Leidenschaft gekommen: "Als kleiner Knödel bin ich schon mit ihm im Pistengerät mitgefahren."

Meister aus Österreich

Im Jahr 2010 meldete sich Johann Wallner dann zu einer der Vorausscheidungen der Europameisterschaft im Pistenbullyfahren an: "Von anfangs 700 Leuten durften aus jeder Vorentscheidung die ersten drei in die nächste Runde. Beim Finale in der Schweiz waren wir nur mehr 23 Fahrer aus Österreich, der Schweiz, Italien, Norwegen, Schweden und Finnland." Zu den Kriterien der Prinoth Drivers Trophy gehörten unter anderem Geschicklichkeitsfahren und präzises Arbeiten mit dem Gerät: "Wir fuhren bei der EM mit den gleichen Gerättypen, aber anderer Marken. Grundsätzlich ging es darum, seine Maschine zu beherrschen." Johann Wallner überzeugte die Jury und darf sich nun Europameister im Pistengerätfahren nennen: "Natürlich haben wir das gleich vor Ort ordentlich gefeiert."

Für die perfekte Piste

Die vergangenen kalten Nächte haben Schneeberg-Reserven von mehr als drei Metern Höhe erzeugt, welche nun verteilt werden, dazu kam die weiße Pracht auch ordentlich vom Himmel. Am liebsten fährt Johann Wallner bei Pulverschnee: "Der lässt sich leicht bearbeiten. Im Gegensatz zu Naturschnee ist der maschinelle viel zacher." Frühmorgens sind Wallner und seine Kollegen schon im Einsatz, zaubern herrlich weiße Teppiche und beseitigen Gefahrenzonen, um für die Skifahrer einen perfekten Tag auf der Piste zu ermöglichen. Angehängt an sein 1.200 Meter langes Seil präpariert er in seinem schwarz-silbernen Gerät den zugeteilten Pistenabschnitt: "Nein, das ist für mich nicht gefährlich. Schlimm kann es nur werden, wenn Tourengeher unsere Absperrungen ignorieren", erklärt Wallner ernst, "Spannt sich das Seil mit einem Ruck, dann können sogar Bäume gefällt werden. Nicht auszudenken, wenn da ein Mensch hineinfährt."
Die nächsten Europameisterschaften sind für 2015 geplant, da will Johann Wallner auf jeden Fall wieder dabei sein.