EU-Verordnung sorgt für Ärger
Schoberbauer kämpft um Bio-Status

„Ich will aber meinen Bio-Status nicht aufgeben und hoffe immer noch auf eine Lösung“, so der Schoberbauer.
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  • hochgeladen von Josef Wind

Schoberbauer Anton Zuckerstätter aus dem Wiestal versteht die Welt nicht mehr. Gerade noch als einer der besten Biobauern des Landes und als Vorzeigebetrieb gefeiert, kommen jetzt die Bürokraten der EU daher und wollen den Status „Bioheumilchhof“ aberkennen.

OBERALM (jw). Seit Jänner verpflichtet eine EU-Verordnung jeden Bio-Betrieb ohne Ausnahme zur Weidehaltung. Dieser muss die Tiere 120 Tage im Jahr auf die Weide lassen, wenn es Wetter und der Zustand der Wiesen erlauben. Schoberbauer Toni Zuckerstätter aus dem Wiestal betreibt seit Jahrzehnten einen Bio-Bauernhof und hat derzeit 40 Milchkühe im Stall: „Die Fläche direkt beim Hof ist mit 1,5 Hektar für unsere 40 Rinder zu klein, sodass die Tiere, um zum größeren Grundstück zu kommen, die Gemeindestraße von Adnet ins Wiestal queren müssen. Da bei uns die Kühe selbst entscheiden können, wenn sie sich im Stall mittels Roboter melken lassen möchten, müssten sie dann die Gemeindestraße queren. Und das ist ohne Aufpasser sicherlich nicht möglich."


30 Jahre Bioheumilchhof

„Bisher hatten wir eine Ausnahmegenehmigung, doch damit soll jetzt Schluss sein“, so Toni Zuckerstätter. Die Tiere am Schoberhof geht es prächtig. Sie liegen in den Boxen auf Matratzen mit Luftkern, bewegen sich frei durch Laufstall und Freigelände, eine Sprühanlage sorgt im Sommer für Abkühlung, eine elektrische Kratzbürste putzt jederzeit den Tieren lästigen Dreck vom Körper, die Stallungen sind hell und freundlich mit Blick auf Hagen- und Tennengebirge, Rollos schützen vor tiefstehender Sonne. Außerdem trägt jede Kuh einen Computerchip am Halsband, der die Fütterung steuert. Im Laufstall ist eine schwenkbare Kamera installiert, die die Bilder direkt auf den Fernseher im Wohnhaus des Bauern überträgt. "Wir können so die Abkalbebox und den ganzen Laufstall beobachten“, so Zuckerstätter.


Wie geht es nun weiter?

„Es gibt derzeit noch viele offenen Fragen. Nächstes Jahr wird es eine neue EU-Verordnung geben, was drinsteht, wird noch im Detail verhandelt“, betont Bauernbund-Spitzenkandidat Rupert Quehenberger. Und weiter: „Wenn heuer kontrolliert wird, verlieren Landwirte, die keinen Weidezugang haben, ihren Bio-Status.“ Somit bleibt Familie Zuckerstätter wohl nichts anderes übrig, als aus Bio auszusteigen. „Ich will aber meinen Bio-Status nicht aufgeben und hoffe immer noch auf eine Lösung“, so der Schoberbauer. Toni Zuckerstätter ist Bau- und Zimmermeister und betreibt den Bio-Hof mit Gattin Monika als Nebenerwerb. Er kandidiert bei der Landwirtschaftskammerwahl auf den 2. Listenplatz der Freiheitlichen Bauernschaft.

„Ich will aber meinen Bio-Status nicht aufgeben und hoffe immer noch auf eine Lösung“, so der Schoberbauer.
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