Seit beinahe 150 Jahren gibt es die Bildhauerschule in Hallein
Heute lernen Schüler das Handwerk an der HTL.
Die jungen Bildhauer an der HTL Hallein lernen ihr Handwerk "von der Pike auf". Das ist dem Leiter der Abteilung Kunst und Design, Johannes Gutschi, besonders wichtig. Und so übt sich Schülerin Romina Roman gerade in der anatomisch korrekten Modellierung eines Schädels. "Es geht zunächst im klassischen Sinn um Proportionen und die anatomisch korrekte Gestaltung von Mund, Nase und Hand um dann im nächsten Schritt zur Reduktion und Abstraktion der Form gelangen zu können", erklärt Gutschi.
Kunst kommt von Können
Romina ist im zweiten Jahr des Bildhauerlehrgangs und pendelt jeden Tag aus Köstendorf nach Hallein, weil sie unbedingt diese Schule besuchen will: "Hier haben wir viel Raum, uns zu entfalten", sagt sie, "und ich liebe diese kreative Arbeit." 1871 wurde die Bildhauerschule in Hallein gegründet: Von den alten Zeiten der beschaulichen "Herrgottsschnitzerei" ist heute aber nichts mehr zu spüren in der Davisstraße. Einen Aufbaulehrgang mit Matura und eine Meisterschule gibt es hier. "Die Schüler sollen eine solide Ausbildung bekommen, jeder, der das will, kann dieses Handwerk erlernen. Und wer Talent für eine künstlerische Laufbahn hat, kann dann auch diesen Weg beschreiten", sagt Gutschi. Denn viele der Lehrenden an der Bildhauerschule sind auch selbst künstlerisch tätig und Gutschi fördert diesen Austausch seiner Schüler auf internationaler Ebene.
Schüler arbeiten mit Künstlern aus aller Welt
Der Lehrgansgleiter ist gut vernetzt mit anderen Bildhauerschulen in Österreich und Europa und auch in Hallein gibt es immer wieder Gelegenheit, mit Künstlern aus aller Welt zusammenzuarbeiten. Der Verein "Kunstinsel", stellt im Schloss Wiespach in Oberalm Arbeits- und Ausstellungsräume zur Verfügung. Gutschi steht dem Verein vor und organisiert auch auf diesem Weg immer wieder Kooperationen mit renommierten Künstlern aus aller Welt.
Nicht nur für "harte Burschen"
Das Interesse am Lehrgang "Kunst und Design" ist groß und jedes Jahr kann Gutschi nur etwa 30 neue Schüler aufnehmen. Bei den Bildhauern sind etwa die Hälfte auch junge Frauen, die genau wie die jungen Männer den Staub, den Lärm und die harte Arbeit nicht scheuen. Zuerst arbeiten die Schüler mit weicheren Materialien, wie Modelliermassen und Holz, dann im dritten und vierten Ausbildungsjahr geht es mit Steinfräsen und in der Schmiede an großen Stein- oder Metallobjekten durchaus körperlich zur Sache.
Mehr Informationen zur Ausbildung gibt es hier.
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