Gleitschirm-WM
Heli Eichholzer flog bei seinem Comeback auf Platz 15
Nach 10 fordernden Flugtagen in Mazedonien wurde der Gleitschirm-Weltmeister aus 150 Startern und 47 Nationen gekürt. Nach seiner schweren Rückenverletzung war der Kuchler Helmut Eichholzer wieder mit am Start.
KUCHL (tres). „Der Level auf dem hier geflogen wird ist gewaltig. Schon geringste Schwächen bei körperlicher Fitness oder taktischen Entscheidungen reihen dich zurück ins Mittelfeld", erklärt Eichholzer. Aufgrund einer Pause nach einer schweren Rückenverletzung war Eichholzer - immerhin WM- Vierter und Weltranglisten-Erster von 2015 sowie X-Alps Vierter - erstmals wieder für das Nationalteam qualifiziert.
Spannung bis zum letzten Tag
Bis zum letzten Tag spannend verlief der Kampf um das Podium. An die 20 Piloten hatten bis zuletzt eine Chance auf die Medaillen.
Vor dem letzten Flugtag konnte sich Eichholzer mit einer soliden Leistung als bester Österreicher auf Platz 5 einreihen. Den Showdown im Finale hatte sich der Kuchler aber gänzlich anders vorgestellt. Durch eine kurze Unachtsamkeit gelang es ihm nicht, am Start die optimale Abflughöhe an der Wolkenuntergrenze zu erreichen.
„Wenn ein Pilot 1.500m tiefer als die engsten Konkurrenten ins Rennen geht, hilft ihm nur noch ein krasser Fehler der Führenden um diesen Rückstand aufzuholen. Mit Platz 15 in der Gesamtwertung konnte ich mein Ziel zwar nicht erreichen, mich aber in Richtung Weltspitze zurücktasten“ nimmt Eichholzer sein Abrutschen am letzten Tag gelassen.
Joachim Oberhauser aus Südtirol und Meryl Delfiere aus Frankreich waren diesmal nicht zu schlagen. Der Anifer Alex Schalber belegte Platz 28.
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Wie läuft ein Gleitschirmwettkampf ab?
Bei Großveranstaltungen dieser Art treten die besten Paragleiter des jeweiligen Landes gegen einander an, um eine für den Tag ausgegebene Flugaufgabe schnellstmöglich zu absolvieren. Alle Piloten starten in der Luft zeitgleich hinter einer imaginären, im GPS angezeigten, Startlinie. Danach werden die vorgegebenen Wendepunkte schnellstmöglich absolviert. Dabei müssen die Athleten ihre Gleitschirme mehrere Stunden lang über Distanzen bis 200km im absoluten Grenzbereich bewegen: Es gilt permanent viel Mut hinsichtlich schnellstmöglicher Fluggeschwindigkeit zu beweisen, die optimale Linienwahl zu erahnen bzw. bestmögliche Kompromisse zwischen Weiterfliegen oder Höhe tanken zu treffen – Effizienz ist Trumpf.
Wer es dann noch schafft, trotz der zusätzlichen Komplexität der unterschiedlichen Wetterbedingungen, als Erster im Ziel zu sein, hat den Bewerbstag für sich entschieden. Oftmals steht erst ganz am Ende dieser mehrtägigen Events fest, wer den Sieg nach Hause nimmt.
Die technologischen Fortschritte der letzten Jahre bringt nun auch für Zuseher die Möglichkeit, bei jeder dieser “Air Races“ hautnah dabei zu sein: Alle Piloten führen einen sogenannten Livetracker mit sich, der erlaubt, dass das komplette Renngeschehen in Echtzeit via Internet in 3D (Google Earth) mitverfolgt werden kann. Dadurch kann jeder mit seinem Lieblings-Piloten mitfliegen – zumindest virtuell.
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