Hirscher "Mania" hält weiter an

Schon mit ungeheuerem Druck der Medien im Nacken, wurde am Sonntag im finnischen Levi der erste Weltcupslalom der Saison ausgetragen. Und Marcel Hirscher aus Annaberg trotzte diesem Druck und gewann diesen Slalom in beeindruckender Manier.

Die Männer hatten etwas mehr Wetterglück als die Damen am Vortag. Der Wind war bei weitem nicht so böig, und so lief alles fairer und regulärer ab.
Von Wunderdingen div.Läufer hat man schon vor dem Rennen gehört, jedoch stand mit Startnummer fünf Marcel HIrscher am Start, und zeigte gleich wieder, wer der Herr zwischen den Stangen ist. Mit Laufbestzeit setzte er sich an die Spitze und wurde im ersten Durchgang von dort auch nicht mehr verdrängt. Am nächsten kamen Hirscher der deutsche Felix Neureuther und der starke "Oldie" Mario Matt auf den Plätzen.

HIrscher war mit der Halbzeitführung mehr als zufrieden und heilfroh, dass es gleich wieder so gut läuft für ihn. Ein extrem schnell gesetzter zweiter Lauf sollte Hirscher zugutekommen.

Als der Kroate Ivica Kostelic vor den "Top Five" eine tolle Fahrt und absolute Laufbestzeit in die Piste knallte, rechneten schon einige mit einem Podiumplatz für den Kroaten. Der Überraschungsmann und Vierte nach dem ersten Lauf, der Norweger Henrik Kirstoffersen, verdrängte den Kroaten von der Spitze. Mario Matt wiedrum verdrängte mit einem Superlauf den Norweger auf Platz zwei, und fixierte sich so einen Stockerlplatz. Felix Neureuther war der Pechvogel in Durchgang zwei. Mit einem spektakulären "Salto-Abflug" war der Deutsche aus dem Rennen für einen Spitzenplatz. Und Marcel HIrscher, in gewohnter Manier, riskierte viel und fuhr wie auf Schienen dem Ziel entgegen, und allen um die Ohren. Hirscher siegte überlegen mit zweimal Laufbestzzeit und 0,62 sek. vor dem zweiten Österreicher Mario Matt, Dritter wurde der Norweger Kristoffersen. HIrscher übernahm mit diesem Sieg nun auch die Führung im Geamtweltcup.

Es war ein Rennen der Rekorde. Es war dies der 100. ÖSV Sieg in einem Slalom, Mario Matt war der älteste Läufer im Slalom mit einem Podestplatz und Marcel HIrscher stellte mit seinem 10. Podiumsplatz in Folge den Rekord von Ingemar Stenmark ein.

Hirscher nach dem Rennen: "Meine Erwartungen wurden eindeutig übertroffen. Ich bin einfach nur superhappy das es gleich wieder so gut funktioniert. Das ist aber nicht selbstverständlich, denn es steckt extrem viel und harte Arbeit dahinter. Jetzt wünsche ich mir, dass es etwas kälter wird damit ich zu Hause noch etwas trainieren kann, bevor ich nach Amerika fliege um Riesentorlauf und Super-G zu trainieren".

Lustiges am Rande: Als Preis für seinen Sieg erhielt Hirscher von den Finnen ein lebendes Rentier geschenkt. Marcel taufte das Rentier gleich auf den Namen "Ferdl", so wie sein Vater. "Ferdl" bleibt aber in seiner Heimat und Marcel hofft, den Ferdl jedes Jahr einmal besuchen zu können.

Stark auch Benjamin Raich, der im ersten Slalom der Saison eine tolle Leistung abrufen konnte und mit Platz acht drittbester Österreicher wurde.