Boxlegende Rupert König
Österreichs erfolgreichster Amateurboxer kommt aus Oberalm

- Rupert König ist Österreichs erfolgreichster Amateur-Boxer.
- hochgeladen von Josef Wind
Im November vor 60 Jahren fanden die Staatsmeisterschaften der Amateur-Boxer in der Wiener Stadthalle statt. Salzburg, damals eine Hochburg im Boxen, war mit 13 Akteuren am Start. Mitten drin der Oberalmer Rupert „Conny“ König.
OBERALM. Der in Hochform agierende König stand ganz besonders im Mittelpunkt, holte er sich doch zum fünften Mal hintereinander den Staatsmeistertitel, das zuvor noch niemand geschafft hatte. Rupert König hatte aber noch lange nicht genug und gewann im Halbwelter- bzw. Weltergewicht auch in den nächsten vier Jahren alle Titel und ist mit neun Meisterehren in Folge bis heute der erfolgreichste Faustkämpfer Österreichs.
Metzger und Gefangenenhaus-Chef
Rupert König wurde am 3. April 1937 in Berchtesgaden geboren. Er begann bei Metzgermeister und Gasthofbesitzer Pichlmayr in Laufen eine Lehre als Metzger und schloss diese 1954 mit der Gesellenprüfung ab. Nachdem sein Chef Obmann des örtlichen Boxclubs war, begann König mit dem Boxen und der junge Bursche wurde gleich süddeutscher, bayrischer und sogar deutscher Jugendmeister. Kurios war auch, dass ihn alle Konrad oder Conny nannten, obwohl er Rupert hieß. Nachdem er seine Gertraud geheiratet hatte, zog er nach Salzburg und bekam in der Halleiner Salamifabrik bei Hubert Grabner einen Job. Später gab König seinen Metzgerjob auf, wechselte in die Justiz und arbeitete im Gefangenenhaus Salzburg und kam 1961 nach Hallein, wo er dann 1995 als Kommandant in den Ruhestand ging.
Neunfacher Staatsmeister
Sportlich entwickelte sich Rupert König zum besten Amateurboxer Österreichs. Er holte insgesamt neun Staatsmeistertitel (1957 bis 1965), bei fünf Europameisterschaften gewann er zwei Bronzemedaillen, trainierte bei der Olympiade 1960 in Rom mit einem damals unbekannten Muhammed Ali, verlor aber im Wettkampf gegen den Tschechen Nemezek, dem späteren Olympiasieger. Bei der Olympiade 1964 in Tokio beherrschte er seinen Gegner, einen Rumänen, klar, musste aber dann wegen eines Cuts vorzeitig aufgeben. Bei der Vorolympiade 1966 in Mexiko fügte ihm sein Kontrahent mit verbotenen Boxhandschuhen einen Kieferbruch zu und König beendete daraufhin seine Karriere. Er arbeitete von 1967 bis 1982 höchst erfolgreich als Trainer des Boxclub „3 Pagen“ Hallein sowie Union Salzburg und brachte dabei 56 Staatsmeister hervor. Sohn Konrad war einer der erfolgreichsten österreichischen Amateurboxer mit acht Staatsmeistertiteln und Tochter Brigitte führte das ehemalige In-Lokal „Zeiserl“ am Schanzplatz in Hallein. Heute genießt der fast 85-jährige seinen Ruhestand in Oberalm und man kann ihm stundenlang über die vielen Anekdoten, Ereignisse und Begebenheiten zuhören.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.