Tullnerfeld: Mundartgedicht gesucht

- Elfriede Musser sucht ein Mundartgedicht.
- Foto: Breitsprecher
- hochgeladen von Victoria Breitsprecher
FRAUENHOFEN /ZWENTENDORF / TULLN. "Über das Tullnerfeld gibt es leider nur wenige Gedichte", erzählt unsere Leserin Elfriede Musser. Eines kennt ihre Schwester Lore, doch sie erinnert sich nur noch an wenige Zeilen:
"Bergumrahmt als wiar a Schüssl, hinbroat bist als wiar a Mir
wirft der Wind in Woaz und Gerschtn net schon Wön in aller Fria."
Dieses Gedicht wurde in der Volksschule in Frauenhofen in den 60ern unter Direktor Cerny gelehrt. Elfriede Musser bat die Redaktion der Bezirksblätter Tulln um Hilfe es zu finden. Wir starteten den Aufruf auf meinbezirk.at/tulln.
Gefunden
Unsere Leser Josef und Elisabeth Mayer haben den Online-Artikel der Bezirksblätter und den Aufruf, das Gedicht zu finden, gelesen und sogleich geantwortet. Es handelt sich um "s' Tullerföld" von Herbert Brachmann. "Ich schätze den Heimatdichter Brachmann sehr. Meine Schwester hat das Buch zufälligerweise auf einem Flohmarkt gefunden und es mir gekauft", berichtet Elisabeth Mayer. Wir danken herzlich!
Zu Herbert Brachmann
Herbert Brachmann, der Sohn des Zwentendorfer Bürgermeisters Hans Brachmann, wurde am 7. August 1919 geboren. Ab seinem achten Lebensjahr lebte er in Tulln, zuvor in Zwentendorf. Tragischerweise war Brachmann von Geburt an körperlich stark eingeschränkt, konnte sich nur im Rollstuhl fortbewegen und die Schreibmaschine nur mit zwei Fingern bedienen. Er verfasste sechs Gedichtbände. 1966 wurde er mit dem Niederösterreichischen Kulturpreis geehrt. 1973 verstarb Brachmann.
Wer mehr über den Heimatdichter erfahren möchte, sucht am Besten Gerhard Bauer im Heimatmuseum Zwentendorf auf. Dort sind die Originalmanuskripte Brachmanns aufbewahrt. "Bis Oktober ist die Ausstellung geöffnet. Danach schließt das Heimatmuseum und wird erst wieder im Frühjahr 2022 an neuem Standort wiedereröffnet", so Bauer.





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