"Die Anna ist der Motivator"
Therapie hilft: Das Geld kam vom "Fest für Anna", das von Roman Proschinger organisiert wurde.
TULLN. Freundlich und mit einem Lächeln im Gesicht, so öffnet die Familie Roitner die Eingangstür zu ihrem Haus. Dann fällt der Blick sofort auf Anna. Sie ist in einen festen Anzug geschnallt, der auf einem Rollbrett fixiert wurde. Die Geschwister schieben sie ins Wohnzimmer, der Vater nimmt sie aus dem Wagen und setzt sie auf ihren Hochstuhl. Ein Erfolg, den die Eltern Andreas und Doris zu schätzen wissen. Denn ihre Tochter leidet an infantiler Zerebralparese, eine Störung des Nerven- und Muskelsystems, bei der Teile des Gehirns geschädigt sind.
Roman Proschinger, Freund und Nachbar der Familie hat vor einem Jahr ein großes Fest für Anna veranstaltet. Das eingenommene Geld hat er der Familie überreicht.
Und daher ist es auch kein Wunder, dass jetzt nachgefragt wird, welche Fortschritte durch Therapien gemacht wurden.
"Wir waren zwei mal zwei Wochen in der Slowakei zur Therapie", erzählt Doris Roitner. "Und Ende Oktober geht’s wieder dorthin". Die Therapie ist anstrengend für die fünfeinhalb-jährige Anna. Tränen können da durchaus über die Wangen kullern. Ergo-, Physio- und auch Logotherapie lässt sie über sich ergehen und auch ein Bewegungstrainer versucht, ihr das Krabbeln beizubringen.
Therapie entzweit Familie
"Jetzt sitzt sie schon viel stabiler", freut sich Vater Andreas. Das wichtigste sei, den Rumpf zu stärken. Fiel sie früher im Hochsessel in die Seitenlage, kann sie sich heute aufrichten – und auch auf dem IPad Videofilme über ihre Therapie ansehen.
Doch Wochen, in denen entweder Vater oder Mutter mit dem Blondschopf zur Therapie nach Graz oder in die Slowakei fährt, trennt die Familie: "In der Slowakei bin ich dabei", erzählt Doris, für den Aufenthalt in Graz hat sich Andreas Urlaub genommen.
Im Alltag angekommen
In der Hafenstraße besucht Anna dan Kindergarten, wo sie bereits Freundinnen gefunden hat. Auch dort kann der Fortschritt nicht verheimlicht werden: Sie spielt UNO und ist ebenso interessiert an Brettspielen. Uns wird immer wieder gesagt, dass "sie ein Motivator ist", lacht Doris Roitner über’s ganze Gesicht.
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