Ökologie im Bezirk: Ein Strohhaus entsteht
In der Flurgasse wird derzeit gerade das erste Haus aus Stroh aufgestellt. Die Bezirksblätter haben mit Chef Michael Gromer ein Interview geführt.
SANKT ANDRÄ-WÖRDERN. Genaugenommen kann man sich nicht vorstellen, wie es sich in einem Strohhaus lebt. Doch den Beweis werden die künftigen Eigentümer Siegfried Schönbauer und seine Partnerin Renata Wäckerle antreten.
Jetzt hat Michael Gromer, Chef von "Unser Strohhaus", den Bezirksblättern ein Interview gegeben.
Bezirksblätter: "Herr Gromer, Stroh brennt doch bekanntlich äußerst schnell. Wie ist das bei einem Strohhaus?"
Michael Gromer: "Loses Stroh brennt lichterloh. So ist das jedoch nicht, wenn selbiges gepresst wird . Natürlich haben wir dementsprechend die erforderlichen Brandtests durchgeführt."
"Hier entsteht jetzt gerade ein moderner Bungalow mit 112 m2 Wohnnutzfläche. Wie viel Stroh braucht’s, dass das Haus fertig wird? Und ist es nach Fertigstellung noch erkennbar, dass es ein Haus aus Stroh ist?"
Gromer (lachend): "235 m3 Stroh werden hier verwendet. Die Ballen werden mit 150 Kilogramm gepresst und haben dann die Abmessungen 70 x 80 x 240 cm. Und nein, es wird weder von außen noch von innen erkennbar sein, dass der Bungalow aus Stoh ist. Oder doch – denn das angenehme Raumklima wird überzeugen. Die Feuchtigkeit reguliert sich von selbst, zumal es mit Lehm verputzt wird."
"Beginnen wir von vorn: Wie sieht eigentlich eine Planung aus. Auf was muss geachtet werden?"
Gromer: "Auf Inneneinrichtung. Vorher sollte man bedenken, wo beispielsweise schwere Küchenoberschränke montiert werden, denn dann werden entsprechende Konstruktionen aus Holz errichtet."
"Und ein Bild. Kann dazu jederzeit ein Nagel in die Wand geschlagen werden?"
Gromer: "Ja, natürlich."
"Alles muss schnell gehen. Die Hausherren drängen zumeist darauf, einzuziehen. Wann wird das möglich sein?"
Gromer: "Drei Monate ab Erdaushub, dann ist das Haus belages- und damit bezugsfertig."
"Und wie sieht es eigentlich mit den Kosten aus? Wer kann sich so ein Haus leisten?"
Gromer: "Man kann mit 2.300 Euro/m2 inkl. Steuer belagsfertig rechnen. Entscheidend ist auch, dass die Energiekennzahl acht beträgt."
Danke für das Interview.
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