Auf den Bauch hören – besonders wenn's zwickt

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GALLNEUKIRCHEN (vom). Ein Zwicken im Bauch kann verschiedene Gründe haben. "Häufig sind eine einfache Magen-Darm Grippe oder Blähungen für eine vorübergehende Symptomatik verantwortlich", erklärt Sebastian Gerstl, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie im Ärztezentrum AdFontes. Allerdings können auch weniger harmlose Ursachen, wie beispielsweise eine Blinddarmentzündung oder eine Diverdikelentzündung Schmerzen verursachen. "Auch Harnwegsinfekte, Nierensteine und letztendlich Tumore sind oft Auslöser", so Gerstl.

Ernste Erkrankungen ausschließen

Handelt es sich um "harmlose" Bauchschmerzen, können körperliche Schonung, Wärmflaschen, Schonkost und Tee helfen. "Je nach Auslöser sollten zum Beispiel bei Verstopfung abführende Maßnahmen, wie ausreichend Flüssigkeit, Leinsamen und ballaststoffreiche Kost versucht werden. Gegen Bauchkrämpfe helfen unter anderem Fenchel und Kümmel sehr gut", sagt der Facharzt. Bei Durchfall muss laut dem Experten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme mit Salz und zuckerhaltigen Getränken geachtet werden. "Da haben sich die bekannten Salzstangen mit Cola bewährt und meistens freuen sich dann auch die Kinder auf diese Abwechslung", so Gerstl.
Ein Besuch beim Arzt ist dann empfehlenswert, wenn Patienten ein persönliches ungutes Gefühl haben und Beschwerden auftreten, die sie so nicht kennen. Außerdem gibt es einige "Alarmsymptome" die auf ernste Erkrankungen hinweisen können, wie beispielsweise Fieber, Gewichtsverlust, Blutabgänge mit dem Stuhl und anhaltende bzw. wiederkehrende Schmerzen.

Kinderfacharzt aufsuchen

Auch Kinder sind immer wieder vom "Zwicken" im Bauch betroffen. "Bauchschmerz ist ein Symptom dass zum Glück sehr oft harmlose Missstimmungen begleitet. Das kann von den übermäßigen Süßigkeiten aus der 'Guzi-Lade' der Oma kommen oder vielleicht auch einmal mit schulischem Stress zusammenhängen", so Gerstl. Solche Bauchkrämpfe seien dann oft nicht nur für die Eltern, sondern auch für die Kinder schwer zu deuten. "Auf alle Fälle sollte bei häufigen Beschwerden ein Kinderfacharzt aufgesucht werden, da gerade eine gezielte Anamnese die wichtigste Untersuchung bei Schmerzen ist. Dieser kann dann auch spezielle Erkrankungen untersuchen, die zum Glück seltener sind, als eine einfache Magen-Darmverstimmung."

Dickdarmkrebs-Vorsorge ab 50 Jahren

Der Dickdarmkrebs ist die zweithäufigste Tumorerkrankung in Österreich. Um dem vorzubeugen, sollte ab dem 50. Lebensjahr eine Vorsorgedarmspiegelung durchgeführt werden – bei familiärer Vorbelastung dementsprechend früher. "Bei einer gut beurteilbaren Darmspiegelung wird ein Kontrollintervall von sieben bis zehn Jahren als ausreichend erachtet. Wichtig ist aber, dass der Darm komplett untersucht wurde", rät der Experte.

Magen-Darmbeschwerden nehmen zu

Immer häufiger klagen Patienten über das Reizdarmsyndrom. "Meist ist dieses eine Diagnose wenn 'gefährliche' Erkrankungen ausgeschlossen sind. Es handelt sich um einen Symptomkomplex, der von Durchfall bis zur Verstopfung, von Schmerz bis ledigliches Darmrumoren alle Facetten einnimmt", erklärt Gerstl.
Beim diagnostizierten Reizdarmsyndrom ist momentan die „Darmbezogene Hypnosetherapie“ eine etablierte, gute und auch in medizinischen Studien gut belegte Behandlungsmöglichkeit. "Allerdings hat man insgesamt schon den Eindruck, dass Magen-Darmbeschwerden deutlich zunehmen und die Ursache wohl in unserer Ernährung zu suchen ist. Unser Organismus wird täglich mit Nahrungsmittel bombardiert , die er bis jetzt nicht gekannt hat. Es werden immer schneller wachsende ertragreichere Getreidesorten entwickelt. Es gibt Unmengen an viel zu übersüßten Fertigprodukten und das muss letztendlich auch Spuren im Körper hinterlassen", so der Facharzt. Ein "Rückschritt" in der Ernährung wäre laut dem Experten wichtig. "Immerhin höre ich selten von Patienten, dass es zu 'Großmutters Zeiten' so viel Probleme mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten gab."

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