Klo als Mülleimer
"Aus den Augen, aus dem Sinn"

Die Pumpen der Kläranlagen werden unter anderem durch Feuchttücher verstopft. Die Reinigung ist mühsam. | Foto: RHV Gallneukirchner Becken
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  • Die Pumpen der Kläranlagen werden unter anderem durch Feuchttücher verstopft. Die Reinigung ist mühsam.
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  • hochgeladen von Veronika Mair

Oft wird Abfall oder Müll über die Klospülung entsorgt. Die Folgen daraus sind vielen nicht klar.

GALLNEUKIRCHEN (vom). Beim Reinhalteverband (RHV) Gallneukirchner Becken trifft sich alles, was legal und illegal im Klo landet. Hier kommen die Abwässer von rund 15.500 Haushalten aus fünf Gemeinden zusammen: Gallneukirchen, Engerwitzdorf, Alberndorf, Altenberg und Haibach. Das Wasser aus Badewanne, Waschmaschine, Geschirrspüler, Wasserhahn und Toilette fließt in einem langen Kanalnetz Richtung Kläranlage. Was dort ankommt, ist allerdings oft mehr als unappetitlich. Schuld daran sind aber nicht die kleinen und großen "Geschäfte" der Einwohner am stillen Örtchen, sondern Unwissenheit und sorgloser Umgang mit dem, was nicht ins Klo gehört. Von Hygieneartikeln über Essensreste bis hin zu Katzenstreu, Bauschutt, Medikamenten oder auch ein Wischmob – der Kreativität sind hier scheinbar keine Grenzen gesetzt. "Vor allem aber Feuchttücher, die über Toiletten entsorgt werden, bereiten uns große Probleme", erklärt Friedrich Dorninger, Abwassermeister und Betriebsleiter des RHV Gallneukirchner Becken. Denn die Tücher lassen sich nicht zerhäckseln und verstopfen so die Pumpanlagen.

Essensreste ziehen Ratten an

"Die Reparaturen sind mit hohen Kosten verbunden, die sich die fünf Gemeinden letztendlich aufteilen müssen", sagt Herbert Fürst, Bürgermeister von Engerwitzdorf und Obmann des RHV. Derzeit zerlegen die Mitarbeiter der Kläranlage die Pumpen etwa monatlich komplett, um Verstopfungen zu beseitigen. Dorninger: "Eigentlich gehören die Feuchttücher in den Restmüll – wie so vieles, das tagtäglich in der Kläranlage angeschwommen kommt." Auch Essensreste, die von der Bevölkerung einfach per Spülung entsorgt werden, seien ein Problem, "denn diese ziehen Ratten an", so der Abwassermeister. Einerseits werde vieles durch Unwissenheit in Toiletten entsorgt. "Aus den Augen, aus dem Sinn", meint Dorninger dazu. Andererseits sei aber die Anonymität ein großer Punkt. Denn wer den Müll über die Toilette entsorgt hat, kann meist nicht nachvollzogen werden.

Gute Wasserqualität

Bevor das Wasser in der Kläranlage aufbereitet werden kann, fließt es durch die mechanische Reinigung. Ein Sieb fischt alles raus, was größer als vier Millimeter ist – rund zwei Container mit 1.100 Litern "Rechengut" kommen dabei wöchentlich zusammen. Das aufbereitete Wasser, etwa 6.200 Kubikmeter pro Tag, wird dann in die große Gusen geleitet. Die Mitarbeiter der Kläranlage ziehen täglich mehrere Proben und untersuchen diese schließlich im hauseigenen Labor. "Am Ende des Reinigungsvorgangs weist das Wasser eine gute Qualität auf – etwa vergleichbar mit Bachwasser", so der Abwassermeister. Den Klärschlamm verwenden Landwirte als Dünger.

Gehört nicht ins WC

  •  Jegliche Art von Textilien werden entweder in der Restmülltonne oder in der Altkleidersammlung entsorgt.
  • Hygieneartikel wie zum Beispiel Binden, Tampons, Windeln, Wattestäbchen, Kondome, Pflaster und Feuchttücher gehören in die Restmülltonne.
  • Giftstoffe wie Medikamente, Pflanzenschutzmittel, Pestizide, Desinfektionsmittel oder Abflussreiniger bringt man ins Altstoffsammelzentrum oder zurück in den Fachhandel.
  • Ebenso Stör- und Zehrstoffe wie etwa Farben, Lacke, Bauschutt, Chemikalien, Akkus und Batterien oder Reinigungsmittel – sie bilden Ablagerungen, stören die Abwasserreinigung und belasten die Umwelt.
  • Speisereste, verdorbene Lebensmittel oder auch Öl und Frittierfett nicht im Klo entsorgen – sie locken Ratten an und verstopfen den Kanal.
  • Gehört auch in die Restmülltonne: Katzenstreu, Zigarettenkippen und Kleintiermist.
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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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