"Bereichernde Arbeit"
Gramastetten hat seit Kurzem ein neues Flüchtlingsquartier. Eine frühere Redakteurin betreut die Leute.
GRAMASTETTEN (fog). Seit Mitte November sind zu den 19 Syrern und Iranern, durchwegs junge Männer, die im ersten Stock des Kinderfreundehauses in der Marktstraße wohnen, 20 Afghanen in der Rodltalstraße 1 dazugekommen. Bei den Afghanen handelt es sich vorwiegend um Familien.
Inmitten der Flüchtlinge traf die BezirksRundschau auf die frühere Lokalredakteurin Karina Stockhammer. Als Flüchtlingsbetreuerin für die Volkshilfe hat sie eine neue Herausforderung entdeckt. Bevor sie zur Zeitung gekommen war, hatte sie schon einmal als Flüchtlingsbetreuerin in Kirchschlag gearbeitet. Natürlich wollte Stockhammer nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaften mit dem Schwerpunkt Journalismus das Erlernte ausüben. Aber: "Nach fünf Jahren war es an der Zeit, etwas anderes auszuprobieren. Und ich finde es super, dass ich in Urfahr-Umgebung arbeiten kann." Denn in Gramastetten würden sich die Leute besser kennenlernen als beispielsweise in Linz. 40 Flüchtlinge in einen 5000-Einwohner-Ort zu integrieren, sei kein Problem. Ein paar Asylwerber haben auch vor in Gramastetten zu bleiben, andere wollen nach Wien, weil sie dort Freunde haben oder sich bessere Jobs erhoffen.
Stockhammer wird es nicht langweilig. "Ich finde die Arbeit bereichernd, wenn man sich darauf einlässt. Es ist schön zu sehen, wenn die Leute Fortschritte machen, zum Beispiel beim Deutschlernen. Die Kirchschlagerin koordiniert die Ehrenamtlichen, an denen es in Gramastetten glücklicherweise nicht mangelt. Stockhammer vereinbart Termine für den Arzt oder Rechtsberatungen, ist in Kontakt mit Schule und Kindergarten, ist Gesprächspartnerin und erste Ansprechpartnerin. Darüber hinaus ist sie dafür verantwortlich, dass die Hausordnung eingehalten wird, zahlt das Geld aus, macht Öffentlichkeitsarbeit und verwaltet Sachspenden. Weiters muss sie darauf achten, dass die Deutschkurse besucht werden. Volksschuldirektorin Henriette Söllner hält die Kurse ehrenamtlich, könnte aber Unterstützung brauchen.
Auf die Weihnachtsfeier freuen sich nicht nur die Christen. Stockhammer: "Flüchtlinge, die schon im Vorjahr da waren, wissen, dass es eine Feier und Geschenke gibt. Einige spielen schon Weihnachtslieder."
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