Engerwitzdorfer zieht es in den Weltraum
Raumfahrttechniker Clemens Plank koordiniert simulierte Marsmission am Kaunertaler Gletscher.
ENGERWITZDORF/INNSBRUCK (dur). Schon als Kindergartenkind war Clemens Plank aus Schweinbach vom Weltall fasziniert und stellte sich Fragen rund um das Universum. Technisches Interesse, vor allem für Raketen und Flugzeugtriebwerke, führte ihn in die HTL Paul Hahn und weiter zum Studium der Raumfahrt- und Nukleartechnik an die Technische Universität München.
Forschung in den USA
Ein Studentenprojekt, an dem Plank beteiligt war, weckte das Interesse der NASA. Durch die Zusammenarbeit in München entstandenen Kontakte ergab sich ein Forschungsaufenthalt am Johnson Space Center in Houston für Plank.
Für seine Abschlussarbeit bewarb sich der Schweinbacher erfolgreich am Massachusetts Institute of Technology (MIT).
In den USA lernte er vor allem, "dass man auch bei der NASA und am MIT "nur mit Wasser" kocht". Wille und der Glaube an sich selbst kann Berge versetzen oder einem zum Mond bringen. Gegenseitige Inspiration und Unterstützung sind der Schlüssel zum Erfolg, dies wird auch beim Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) gelebt", gibt Plank seine Eindrücke wieder. Letztlich trieben auch Abenteuerlust und Neugierde Plank auf seinem Weg an: "Wir verlassen die Erde nicht zum Spaß, sondern um Neues zu entdecken, zu erforschen und um die ältesten Fragen der Menschheit zu klären. Sind wir alleine im Universum? Nicht zuletzt entstehen durch diese Grundlagenforschungen auch sinnvolle Erfindungen für alle "daheimgebliebenen" Erdenbewohner".
Seit Herbst 2014 ist Plank nun Mitglied des Raumfahrtnetzwerkes ÖWF. Im August steht ihm seine erste Mission, die AMADEE-15, eine Mars-Feldsimulation am Kaunertaler Gletscher in Tirol bevor.
Mission simulieren
Ziel der Forschung ist es, sich bestmöglich auf einen realen Marsaufenthalt vorzubereiten. Dafür müssen möglicherweise auftretende Probleme vorab getestet werden, die Astronauten testen das Fortbewegen im Raumanzug, welche Hilfsmittel sie benötigen und es wird geklärt, welche Experimente wie durchgeführt werden können.
Der Kaunertaler Gletscher bietet dem Team durch die geologische Ähnlichkeit ein geeignetes Testgebiet. Selbst die Kommunikation wird trotz der Nähe zur Zentrale in Innsbruck als Vorbereitung zeitverzögert simuliert.
Plank koordiniert alles
Als Flugdirektor ist Plank im MSC in Innsbruck stationiert. Mehrere Teams teilen dort die Aufgaben der Simulation unter sich auf. Plank leitet das Flugkontrollteam, dass als Knotenpunkt der Mission alle Vorgänge kontrolliert. Im Team sind auch Ärzte, die während der Mission auf die Körperfunktionen der Astronauten im Raumanzug achten.
"Es würde mich freuen, es noch erleben zu dürfen, wenn der erste Mensch den Mars tatsächlich betritt", wäre ein Wunsch von Plank.
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