"Es gibt keine Extrawürste bei uns"
Ottensheimer VS-Direktorin integriert Flüchtlingskinder problemlos
OTTENSHEIM (fog). Seit genau 30 Jahren unterrichtet Irmgard Thanhäuser an der Volksschule in Ottensheim, seit mehr als einem Jahr ist sie da die Schulleiterin. Ihr Gatte ist der bekannte Künstler und Verleger. Als Pädagogin war Thanhäuser in diesen drei Jahrzehnten stets mit neuen Aufgaben konfrontiert. Schulische Integration und Inklusion sowie Kleinklassen erforderten eine Weiterentwicklung der Lehrmethoden.
Seit Herbst gehen fünf Flüchtlingskinder aus dem Irak und aus Afghanistan, die in Ottensheimer Flüchtlingsunterkünften wohnen, zur Volksschule. "Das hat mich nicht erschüttert. Das gehört dazu."
Wichtige Imitation
Thanhäuser weiß, dass bei den Kindern "Lernen durch Imitation" eine wesentliche Rolle spielt. "Die Flüchtlingskinder wollen genauso wie die anderen Kinder sein", sagt die Schulleiterin. Im Spiel und in der Begegnung lernen sie erstaunlich viel. Innerhalb von vier Wochen sprechen sie bereits deutsch. "Beim Lernen der Grammatik läuft bei Kindern viel über die Sprachmelodie und den Sprachrhythmus." Die Kinder würden nach Belieben zwischen den Sprachen "switchen" können.
Spielend würden sie Unterschiede, wie etwa von links nach rechts schreiben statt wie im Arabischen von rechts nach links, meistern können. Und: Die Kinder seien höflich und nett.
Hausübungsdienst
"Extrawürste" gäbe es keine in der VS Ottensheim. Die Direktorin ist aber auch bei der Flüchtlingsbegleitung "willkommen@ottensheim" engagiert. Gemeinsam mit 14 Freiwilligen ist sie für den Hausübungsdienst zuständig.
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