Fast täglich brennt ein Feld im Bezirk
Der vierte Feldbrand innerhalb einer Woche zeigt erneut die akute Brandgefahr durch die Hitzewelle. In den Wäldern gilt absolutes Lagerfeuer- und Rauchverbot.
BEZIRK (fog). Trockenheit und Hitze führen fast täglich zu größeren Flur- und Feldbränden im Bezirk. Die Kameraden der Feuerwehr stehen im schweißtreibenden Dauereinsatz. Bemerkenswert ist auch die Hilfsbereitschaft der Landwirte. Bei dem Feldbrand in Ottenschlag halfen die umliegenden Bauern unaufgefordert mit. Sie lieferten Wasser und pflügten Brandschneisen in das Feld.
Die Feuerwehr empfiehlt die Güllefässer mit Wasser gefüllt bereit gestellt zu halten. Denn es bleibt die nächsten 14 Tage heiß und trocken im Mühlviertel. Das prognostiziert der Wetterdienst Blue Sky. "Gewitter sind an der Alpennordseite eher die Ausnahme. Das ausgeprägte Azorenhoch bleibt uns erhalten", sagt Wolfgang Traunmüller von Blue Sky.
Der Leiter des Forstdienstes in Urfahr-Umgebung, Gerhard Aschauer verweist auch auf die hohe Waldbrandgefahr: "Lagerfeuer und Rauchen im Wald sowie im Waldrandbereich sind daher strikt verboten." Dies gilt auch für Bereiche außerhalb des Waldes, von denen das Feuer überspringen kann. Dieses Verbot der Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung gilt übrigens noch bis 31. Oktober 2015.
Funkenschlag der Pressen
Bei den Feldbränden in Kottingersdorf (Gemeinde Alberndorf) und Schenkenfelden waren Strohpressen die Brandauslöser. "Die Feldmaschinen arbeiten bei hohen Betriebs- temperaturen und es kann schon ein Stein ausreichen, der einen Funkenschlag verursacht, um Felder in Brand zu setzen", so der Alberndorfer Pflichtbereichskommandant Gerhard Gstöttenmayr.
Laut Feuerwehr-Bezirkskommandant Johannes Enzenhofer können nicht nur Erntegeräte die Brandursachen sein: "Auslöser kann schon ein glimmender Zigarettenstummel aus einem fahrenden Auto sein." Die wichtigsten Tipps des Bezirksfeuerwehrkommandos hat die BezirksRundschau zusammengefasst (siehe Kasten rechts).
Brand durch Glasscherbe?
Vielen Pkw-Lenkern ist nicht bewusst, dass ein abgestelltes Auto im hohen Gras ebenfalls eine Brandursache sein kann. "Die Partikelfilter der Katalysatoren sind auch nach dem Abstellen des Fahrzeugs heiß", sagt Manfred Hübsch von der oö. Brandverhütungsstelle.
Nicht einig sind sich die Experten über die entzündende Wirkung von Glasscherben. Ein Wissenschaftler der Universität für Bodenkultur sagte zuletzt nein, aber Brandursachenermittler Hübsch ist nicht ganz dieser Meinung: "Ich würde es nicht zu 100 Prozent ausschließen. Natürlich muss dabei viel zusammenspielen."
¶Tipps für die Brandverhütung des Bezirksfeuerwehrkommandos Urfahr-Umgebung:
• Kein offenes Feuer (z. B. Grillen, Schnittgutabbrennen)
• Kein offenes Licht (Fackeln, Laternen) in Wäldern od. Wiesen
• Keine Feuerwerkskörper abschießen
• Keine Zigarettenkippen wegwerfen
• Vermeiden Sie unnötige Autofahrten auf Ackerflächen und Waldwegen
• Keine Abfälle, vor allem kein Glas oder Dosen wegwerfen
• Kinder sollten über die Gefahren (Feuerzeug, Zündhölzer) aufgeklärt werden
• Rasches Handeln in der Erstphase ist wichtig. Sofort die Feuerwehr (Notruf 122) rufen
• Brandort präzise beim Notruf angeben!
• Bleiben Sie nach einen Notruf vor Ort und weisen Sie anrückenden Feuerwehren von Zufahrtsstraßen den Weg
• Bringen Sie sich niemals selbst durch Eigenlöschversuche in Gefahr
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