Shisha-Barbesitzer
"Mir wurde gleich zweimal ein Bein gestellt"
BAD LEONFELDEN (fog). Die einzige Shisha-Bar, die es in Urfahr-Umgebung bis zum absoluten Rauchverbot in der Gastronomie am 1. November 2019 gab, "The Loft" in Bad Leonfelden, hat mit 80- bis 90-prozentigen Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Das Wasserpfeifenrauchen hat vor allem junge Leute aus der ganzen Region in das Leonfeldner Lokal, das sich oberhalb des Kebab-Hauses in der Linzerstraße befindet, gezogen. "Sogar aus Freistadt und Linz sind sie zu uns gekommen. Shisha-Raucher nehmen auch weitere Strecken in Kauf, um etwas Neues auszuprobieren", erklärt Barbesitzer Ersin Caner, ein Österreicher mit türkischen Wurzeln.
Vor drei Jahren hatte Caner, er ist der Sohn des Kebab-Haus-Besitzers, "The Loft" eröffnet. "Ich musste mir das Geschäft mühevoll aufbauen und führte mit den Leuten viele Gespräche, vor allem mit jüngeren Leuten", sagt der 24-Jährige, der weiterhin Cocktails anbietet und mit speziellen Musikabenden punkten will. Am vergangenen Freitag stand Rock'n'Roll in der Bar auf dem Programm.
Tourismusschüler fehlen
Caner musste bereits zirka vor einem Jahr den ersten Rückschlag hinnehmen, als das Shisha-Verbot für Unter-18-Jährige in Kraft trat. Mit einem Schlag verlor er vor allem sämtliche Tourismusschüler als Gäste. "Die Schüler saßen dann im Pub", sagt der Gastronom. Vor dem Rauchverbot seien größere Gruppen, nicht nur Tourismusschüler, in das Lokal gekommen. "Wenn einer eine Sisha geraucht hat, haben in dieser Zeit die anderen am Tisch auch Getränke konsumiert." Das absolute Rauchverbot seit November 2019 sei dann der "Todesstoß" für die Shisha-Bars gewesen, obwohl er noch immer hofft, dass es für Wasserpfeifen Ausnahmen geben werde. "Zwei Gesetzesänderungen in drei Geschäftsjahren sind kaum zu verkraften. Mir wurde gleich zweimal ein Bein gestellt." Warum Österreich, im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, das Wasserpfeifenrauchen verbietet, versteht der 24-Jährige nicht.
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