Corona-Regeln
Pensionisten fühlen sich im Stich gelassen
URFAHR-UMGEBUNG. Wenngleich die nun in Kraft befindlichen Lockerungen allgemein begrüßt werden, gibt es für die große Gruppe Pensionisten schmerzliche Wermutstropfen. In einigen Punkten fühlt man sich nach wie vor alleine gelassen.
Monatstreffen nahezu unmöglich
Zum einen betrifft das die beliebten und für die Penisionisten wichtigen Monatstreffen, die sowohl in Wirtshäusern als auch in Klublokalen stattfinden. Solche Treffen werden nunmehr unter dem Begriff „Zusammenkünfte“ geregelt, unterliegen der Melde- bzw. Anzeigepflicht, wobei der Ausschank von Getränken und die Verabreichung von Speisen verboten ist. Die Monatstreffen, aber auch etwa Mutter- oder Vatertagsfeiern usw. sind unter den genannten Voraussetzungen nicht durchführbar. Darunter leiden nicht nur die Mitglieder, auch die Gastwirte müssen weiterhin auf diesen Kundenkreis verzichten. Dazu kommt, dass der Mindestabstand der Tische in den Lokalen auf zwei Meter ausgeweitet wurde und sich dadurch das nutzbare Raumangebot drastisch verringert.
Drohende Vereinsamung
Bedenkt man nun, dass die Durchimpfungsrate in vielen Ortsgruppen schon bis zu 95% beträgt, seien solche Einschränkungen "unzumutbar und unverständlich", kritisiert der Pensionistenverband. Denn die älteren Leute leiden besonders unter drohender Vereinsamung. Schon deshalb dürfen die nunmehrigen Öffnungsschritte jedenfalls für diese Bevölkerungsgruppe nicht unverhältnismäßig eingeengt werden. "Diese Forderung kann ich als aus den Wahrnehmungen zahlreicher persönlicher Kontakte in den letzten Monaten begründen“, meint Elisabeth Neulinger, Bezirksvorsitzende des Pensionistenverbandes Urfahr-Umgebung.
Ausflugsreisen unwirtschaftlich
Eine weitere Einschränkung muss man nun auch bei den beliebten Ausflugsreisen hinnehmen. Waren bisher Reisebusse den öffentlichen Verkehrsmitteln gleichgestellt und durften demnach Gäste entsprechend den Sitzplatz-Kapazitäten befördern, gilt aufgrund der nunmehrigen Verordnung die Einschränkung, dass die Busse der Reiseveranstalter nur zur Hälfte besetzt werden dürfen. Damit wird eine herkömmliche Busreise für die Pensionisten praktisch unmöglich. „Das bedeutet für uns, dass halb besetzte Reisebusse wirtschaftlich kaum tragbar sind“, etwa Busunternehmer Wolfgang Lehner.
Der Pensionistenverband fordert daher dringend, die nunmehr getroffenen Maßnahmen in Bezug auf die ältere Generation zu überdenken und rasch nachzubessern.