Polizei jagt Hundehasser
Präparierte Köder in Urfahr-Umgebung entdeckt

Barbara Linner aus Walding mit ihrem "Riley". | Foto: Linner
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  • Barbara Linner aus Walding mit ihrem "Riley".
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In Alberndorf, Walding und Bad Leonfelden wurden präparierte Köder ausgelegt. Die Polizei ermittelt.

URFAHR-UMGEBUNG. In Linz und Umgebung vergeht kein Tag, an dem nicht ausgelegte Giftköder oder präparierte Köder gemeldet werden. Ein Hotspot ist die Hundezone in der Blumauerstraße beim Linzer Musiktheater. Mindestens zehn Hunde nahmen dort Giftköder auf, zwei verendeten qualvoll. Auf der Facebookseite "Giftköder Oberösterreich" sind auch einige Fälle in Urfahr-Umgebung zu finden, der letzte erst am 10. April im Bad Leonfeldner Zentrum.

Fälle in Walding und Alberndorf

Vergangene Woche legte ein Tierhasser in Walding Wurstköder mit Glassplittern aus. Der Mischlingsrüde "Riley" nahm die präparierte Wurst im Gebiet Weidenstraße/Erlenweg auf. Besitzerin Barbara Linner reagierte geistesgegenwärtig und brüllte den Hund an: "Lass das sofort aus!" Der Hund folgte der 37-Jährigen zum Glück. Eine Anzeige bei der Polizei Ottensheim ergab bis dato nichts.
Die Hundehalterin hat seither aber ein ungutes Gefühl, wenn sie mit Riley spazierengeht. "Ich nehme zur Zeit die kurze Leine und nicht mehr die Flexileine. Ich schau auch mehr, wo er hinläuft und ob er etwas frisst." Bei der Trendsportanlage Zeurz (Gemeinde Alberndorf) legte am 12. März jemand ein mit Nadeln präpariertes Fleischstück aus. Die Besitzerin konnte das Stück aus dem Maul ihrer portugiesischen Wasserhündin entfernen, welche unverletzt blieb. Hier sucht die Polizei Gallneukirchen nach Zeugen beziehungsweise Hinweisen.

Tote Hunde

Von zwei Vorfällen, die nicht gut ausgegangen sind, berichtet Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer. Der eine ereignete sich auch in Alberndorf. Dabei schluckte Ende September 2020 ein Hund einen Giftköder und wurde danach in die Tierklinik Sattledt eingeliefert. Ein paar Tage später musste er wegen Organversagens eingeschläfert werden. Im Mai 2020 nahm ein Hund in Waxenberg Rattengift auf, wie sich nach seinem Tod, 14 Tage später, bei einer Laboruntersuchung herausstellte. Die Besitzer wussten nicht, welches Gift der Hund geschluckt hatte. "Ich rate den Hundebesitzern, den Giftköder nicht wegzuwerfen", sagt Pilgerstorfer. Der Polizist warnt die Täter, dass Tierquälerei ein Strafrechtsdelikt sei. "Wir ermitteln bei Giftköderauslegungen streng und penibel." Nicht außer Acht lassen dürfe man die Kosten, die Hundebesitzer bei Vergiftungen haben, so der Kommandant. Rassehunde sind bereits in der Anschaffung teuer, und dann kommen noch Tierarztkosten dazu.

"Nicht in Angst verfallen"

Hundetrainerin Karin Schaufler, Mitglied der Rettungshundebrigade weiß nur ein Rezept: "Mit Disziplin, Ausdauer und der nötigen Konsequenz können wir unseren Hunden ein "Lass das" lernen, aber eine hundertprozentige Garantie gibt es trotzdem leider nicht." Ein Hund sei nun auch mal ein Aasfresser. Bei Spaziergängen mit den Hunden im Kontakt bleiben, hält sie für das Wichtigste. Die Motive der Menschen, die Giftköder auslegen, seien ihr ein Rätsel. "Wir müssen achtsam sein, aber nicht in Angst verfallen", so die Puchenauerin.

Zur Sache:

• Am 12. März 2021, um 10.50 Uhr nahm ein Hund bei der Trendsportanlage Zeurz in Alberndorf ein mit Nadeln präpariertes Fleischstück auf. Die Polizei Gallneukirchen sucht nach Zeugen:
Tel. 059133/4330
• Am 7. April 2021 brachte Barbara Linners Hund eine mit Glasscherben präparierte Knacker. Hinweise erbittet die Polizei Ottensheim unter
Tel. 059 133/4337
• In Linz und Umgebung gab es in den vergangenen Wochen mehrere Vorfälle in Hundefreilaufzonen, vor allem in der Blumauerstraße und auch im Winklerwald, in den Traunauen, am Bauernberg oder in der Unionstraße. Nicht nur die Polizei, sondern auch der Linzer Ordnungsdienst kontrolliert in Uniform und in Zivil die Hundezonen. Die Linzer FPÖ hat eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise auf den oder die Täter ausgelobt.

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