Radhauptrouten
Radlobby kritisiert Radwegausbau im Großraum Linz
Von einem "Stillstand des Radhauptroutenausbaus im Großraum Linz" spricht Gerhard Fischer (Radlobby OÖ).
URFAHR-UMGEBUNG. Von den im Jahr 2014 vom damaligen Verkehrslandesrat Franz Hiesl (ÖVP) angekündigten 70 bis 80 Kilometern Radhauptrouten um Linz seien in den vergangenen fünf Jahren nur drei Kilometer verwirklicht worden.
Die Kritik richtet sich vor allem an das Verkehrsressort von Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ). Fischer bemängelt weiters, dass "im 1,2 Milliarden schweren OÖ-Verkehrsplan, aus dem Landesrat Steinkellner zusätzlich 449 Millionen zur Verfügung stehen, kein einziger Euro für Radwegprojekte vorgesehen ist". FPÖ-Verkehrssprecher LAbg. Peter Handlos nahm zu den Kritikpunkten Stellung. Er verweist auf Radhauptrouten nach Puchenau, Steyregg, an der Lilo, Haager Lies und auf den Steyrtalradweg. Handlos: "Für Rad-Highways braucht es vor allem freie, zur Verfügung stehende Grundflächen. Darüber hinaus müssen Hindernisse, wie komplexe Verfahren gelöst werden (...) Oberösterreich hat in den letzten Jahren keinen einzigen vernünftigen Radweg blockiert."
Kein Radweg am Linzerberg
Fischer widerspricht dem Statement von Handlos und führt beispielsweise an, dass bei der Sanierung der Steyregger Donaubrücke der radgerechte Ausbau völlig ignoriert bzw. blockiert wurde. Als zweiten Punkt führt der Radlobby-Vorstand den Abschnitt Linzerberg an der B125 in Gallneukirchen/Engerwitzdorf an. "Hier wurde die B125 überfallsartig vom Land OÖ saniert, ohne die Gemeinden vorab zu informieren." Gallneukirchen und Engerwitzdorf streben am Linzerberg seit 2013 einen baulich getrennten Radweg auf diesem gefährlichen Abschnitt an. Die einmal kommunizierte Radhauptroute Gallneukirchen-Linz hat das Land OÖ in diesem Fall völlig ignoriert.
Unterführung Koglerweg
Der noch ungeplanten Radhauptroute Gallneukirchen-Linz drohe ein weiterer Rückschlag mit der Errichtung des A7-Autobahnanschlusses in Linz-Auhof, sagt Fischer. Denn Radfahrer in Richtung JKU würden nach der Errichtung der Abfahrt die A7-Unterführung Koglerweg nicht mehr nützen können und würden auf einen doppelt so langen Umweg über extrem steiles Gelände (15 %) verdrängt. "Zusätzlich kommt der Bevölkerung in Außertreffling der Fuß- und Radweg zum Einkaufen im Auhof oder in einem nahen Hofladen abhanden." Noch sei es laut Radlobby-Chef nicht zu spät: "Man kann einen Fehler, welcher den Radverkehr für Jahrzehnte aus dem Gusental nach Linz verbauen würde, noch vermeiden."
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