Polizei Urfahr-Umgebung
Rohrbacher Straße (B127) ist neue Route für die Schlepper

Am Ende der Rudolfstraße wurde der Pritschenwagen mit den Flüchtlingen von der Polizei aufgehalten. | Foto: Fotokerschi.at/Werner Kerschbaummayr
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  • Am Ende der Rudolfstraße wurde der Pritschenwagen mit den Flüchtlingen von der Polizei aufgehalten.
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Zwei Flüchtlingstransporte in Puchenau und in der Linzer Rudolfstraße flogen vor Kurzem auf.

BEZIRK. Deutschland ist häufig das Ziel von geschleppten Flüchtlingen, aber unsere Nachbarn überwachen ihre größeren Grenzübergänge, zum Beispiel Suben, derzeit streng. "Schlepper wählen daher kleinere Mühlviertler Grenzübergänge, die weniger kontrolliert werden", weiß Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer.

Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer | Foto: Polizei
  • Bezirkspolizeikommandant Erwin Pilgerstorfer
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Daher verlassen sie in Linz häufig die Autobahn und wählen die Rohrbacher Straße (B127) als Ausweichroute. Innerhalb einer Woche sind zwei dieser Transporte mit türkischen Kurden im Laderaum bei Schwerpunktaktionen der Polizei aufgeflogen, der letzte Sonntagvormittag in der Linzer Rudolfstraße. Pilgerstorfer vermutet, dass es sich nur um die Spitze des Eisbergs handelt. Die Polizei ist bereits sensibilisiert auf Klein-Lkw und Busse mit bestimmten Kennzeichen.

53 Personen im Laderaum

Bei der Polizeikontrolle am 27. August in der Rudolfstraße befanden sich vier junge Türken im Fahrgastraum eines Klein-Lkw. Sie stiegen zunächst aus, aber einer rannte plötzlich Richtung Donau davon. Die Beamten stellten den Mann in der Ottensheimer Straße und nahmen ihn fest. Im Laderaum des Pritschenwagens befanden sich 53 zusammengepferchte Flüchtlinge. Die Geschleppten, zum Großteil türkische Kurden, wurden sofort mit Getränken versorgt und die Rettung gerufen.

Die Geschleppten, zum Großteil türkische Kurden, wurden sofort mit Getränken versorgt und die Rettung gerufen. | Foto: Fotokerschi.at/Werner Kerschbaummayr
  • Die Geschleppten, zum Großteil türkische Kurden, wurden sofort mit Getränken versorgt und die Rettung gerufen.
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Die fremdenpolizeilichen Maßnahmen laufen derzeit auf Hochtouren, zumal sich unter den Geschleppten auch Kleinkinder befinden. Das Landeskriminalamt ermittelt wegen Schlepperei.

Fluchtversuch in Puchenau

Der noch spektakulärere Fall ereignete sich am 22. August, als einer Puchenauer Polizeistreife auf der B127, am Weg nach Linz, ein verdächtiger Pkw-Kastenwagen entgegenkam. Die Polizisten wendeten und verfolgten das Fahrzeug, gelenkt von einem 24-jährigen Georgier, mit einer Geschwin-digkeit von bis zu 160 km/h. Auf zirka Höhe Schloss Puchenau stellte der Schlepper plötzlich seinen Kastenwagen über den linken Fahrstreifen quer, sprang aus dem Fahrzeug, flüchtete durch eine etwa zwei Meter hohe Hecke, rannte über die dreispurige Fahrbahn und sprang anschließend über die Gleise der Mühlkreisbahn.

Hitze und Atemnot

"Der Georgier wollte mit seiner Umhängetasche flüchten. Das Geld, das ihm die Flüchtlinge zahlten, befand sich darin", sagte Pilgerstorfer. 19 zusammengepferchte und verängstigte Personen befanden sich im Laderaum des Kastenwagens in Puchenau. Bei allen Reisepässen waren die Lichtbilder herausgerissen und unkenntlich gemacht. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen und erfuhr von den 13 volljährigen Geschleppten, dass sie zwischen 8.000 Euro und 10.000 Euro für die Schleppung von der Türkei bis Deutschland beziehungsweise Frankreich bezahlt hatten. In dem Kastenwagen hatte jede Person lediglich 0,28 Kubikmeter Platz zur Verfügung und die beengten Platzverhältnisse im Laderaum und die Hitze führten zu Atemnot bei den Geschleppten.

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